21.11.

Di, 21. November

Starker Wind und auch noch aus der falschen Richtung – da fällt der Abschied aus Bulwer nach zwei tollen Flugtagen nicht ganz so schwer. Zumal heute die längste Fahretappe ansteht – es geht über 700 km gleich durch drei Provinzen gen Westen; von KwaZulu-Natal durch Eastern Cape bis zum Südzipfel von Free State. Dabei passieren wir die südlichen Drakensberge bis auf über 2000 m Höhe mit Wolken und Regen. Und für 15 km wird die Strasse auch mal zur unbefestigten Piste über die wir in z.T. Schritttempo zuckeln. Eine grossartige Natur mit Bergketten bis zum Horizont, hinter denen verborgen das Königreich Lesotho liegt, dass mit Bergen bis 3500 Metern immer noch schwierig zu erreichen ist. Und hin und wieder Dörfer und Städtchen, der hier heimischen Basotho-Volksgruppe. Am liebsten würden wir anhalten, aussteigen, unsere Schirme auspacken und an den dutzende Kilometer langen Hängen fliegen gehen… In Lesotho entspringt auch der Oranjeriver, der grösste Fluss des Landes, der Südafrika fast komplett von Ost nach West durchquert, bevor er als Grenzfluss zu Namibia in den Atlantik mündet. Damit nimmt er Unmengen von Sedimenten aus den uralten, sanft abgerundeten Drakensbergen mit. Was eigentlich ganz gut ist. Denn schliesslich wird der rötlich-braune Sand an Namibias Küsten angespült und bildet damit die Grundlangen der dortigen Dünenlandschaft mit den tollen fliegerischen Möglichkeiten. Anderseits aber auch enorme Erosionrinnen in der weiten Landschaft der Drakensberge bewirkt, deren Entstehung durch die intensive Weidewirtschaft noch verstärkt werden. Darum werden an manchen Stellen einfach Autowracks in die Rinnen geworfen – dort kann sich der Sand dann wieder anlagern und die Grundlage für neuen Bewuchs bilden. Die Sonne verschwindet, wir kehren noch in Steakhouse ein, das sich seltsamer Weise mit einem Indianer schmückt, und kommen spät in Gariep an, einem kleinen Ort an der Dammkrone des gleichnamigen Stausees gelegen. Und während Micha und Ingo noch das Nachtleben im einzigen Pub bei Tonic & Gin und Dartspielen gegen die Lokals kennenlernen, beendet der Rest der Gruppe bei einem Glas Rotwein den langen Tag. Morgen geht’s nach Graaf-Reinett und ins Valley of Desolation (Tal der Verlorenheit) weiter. Die Wettervorhersagen sehen gut zum Fliegen aus! <<< zurück >>>      >>> weiter zum 22.11. >>>