26. – 27.11.

Sonntag, 26. November

Mit Sonnenaufgang geniesse ich den Blick von meinem Zimmer aufs Meer. Heute ist Michas letzter Flugtag und es sieht danach aus, dass dieses ein vielversprechender wird. Wir starten diesmal von Sedgeview (cloud 9) aber ich freue mich zunächst einmal, einige der „Locals“ von den beiden anderen Besuchen wiederzusehen. Und während wir an der Soaringkante auf die eingelagerten Thermikbläschen lauern, beginnt für die beiden Flugschüler Gigi und Robin die Flugausbildung. Steffen, mein langjähriger Freund und Tandempassagier, wird abtrünnig und gesellt sich zu den „ParaAzubis“. Ingo säuft ab, Micha wird es zu unruhig in der Luft und nachdem auch Rudolf und ich landen gehen, fahren wir vier mit Kristy wieder nach Gerrickes hoch, während die Flugschule sich ein paar Kilometer weiter zu den Dünen von Kleinkrantz auf den Weg machen. Ingo säuft wieder ab, während wir in dem superlaminaren Windband mit unseren bunten Vögeln spielen. Ingo’s dritter Flug bestätigt, dass heute nicht sein Tag ist; es ist wieder nur einen Abgleiter. Die Flugschüler dagegen freuen sich über ihre ersten Abgleiter von der Düne und den anschliessenden Flug von der „Map of Africa“ bei Wilderness – immerhin ca. 250 Höhenmeter mit Landung direkt am Strand. Und abends sind wir wieder in Knysna. Diesmal natürlich auch mit Austern, befinden wir uns doch in einem der weltgrössten Austernzucht- und Fanggebiete. Auf Eis serviert und mit etwas Zitrone gegessen, finde ich die kleinen Wabbeldinger recht lecker. Montag, 27. November Den längsten Flug des Tages wird wohl Micha absolvieren; zurück in die Heimat mit kurzem Zwischenstopp in Knysna um sich seinen Pass bei einer Filiale der Bank abzuholen, bei der er ihn beim Geldwechsel nach unserer Ankunft in Johannesburg hat liegen gelassen. Aber auch für uns „Hinterbliebene“ sieht es schon wieder nach einem Flugtag aus! So werden wir nie dazu kommen, die Schönheiten der Garden Route anders als aus der Luft zu betrachten. Ihren Namen verdankt diese Gegend den burischen Seefahrern. Nach langen, trockenen Strecken entlang Namibias und der Westküste Südafrikas kam ihnen der hiesige, hauptsächlich mit Büschen und kleinen Baumen bewachsene Küstenabschnitt wie ein Garten vor. Heftige Regenfälle und Überschwemmungen im letzten Winter haben zahlreiche Brücken beschädigt und auch der „Tschou-tschou train“, eine touristische Zugverbindung zwischen George und Knysna mit Halt hier in Sedgefield musste eingestellt werden. Aber es wird hart daran gearbeitet, dass die Dampflok-bespannten historischen Wagen bald wieder auf der grandiosen Panoramstrecke verkehren werden.  Gemeinsam geht es heute nach Brenton-on-Sea, einem idyllischen Badeort mit zwei Startplätzen für eher westlichen Wind. Ein wunderschön-entspannter Tag mit zunächst sehr leichtem, dann aber immer besser anstehendem Wind verhilft allen von uns zur absoluten Flugsättigung. Und Steffen grinst wie ein Honigkuchenpferd nach seinen ersten 15 Minuten Soaringflug… Abends bei „Montecellars“ errinnern unsere beiden Flugschüler an ihre italienische Herkunft – es gibt Grappa. Und die Wettervorhersagen für morgen sehen nach einem weiteren Flugtag aus. <<< zurück >>>                           >>> weiter zum 28.11. >>>