9.-13.11.

Wir sind in Südafrika! Do, 9. – Fr, 10. November Alles geht in Berlin los. Unsere Gruppe, Maria, Rudolf, Steffen Michael und ich, Jörg, ist vollzählig. Ingo aus Hamburg hat aus Versehen seinen Hinflug für eine Woche zu früh gebucht und erwartet uns bereits in Johannesburg. Auf uns warten gut drei Wochen Urlaub unter dem Thema „Erlebe das Land – mit dem Gleitschirm“. Unser Flug über den futuristischen Flughafen Barajas von Madrid erreicht Jo’burg fast planmäßig und 90 Minuten später ist auch unser Gepäck da; versehentlich war der Container zum Frachtterminal gegangen. Großes Hallo – alle sind da und mit unseren Führern Roland und Kristy brechen wir zu elft gen Osten auf. Einen ersten Eindruck auf die Möglichkeiten des Wetters bietet schon die Fahrt: Eine gigantische Böenwalzen-Staubwolke wirbelt vor uns über die Landschaft; daneben sieht man es aus einer dunkelgrauen Wolke in Strömen regnen und die unheimliche Szenerie wird durch einen doppelten Regenbogen gekrönt. Wir werden die ersten Tage in der romantischen Lodge Doornkop inmitten eines Wildgeheges verbringen und starten nach unserer Ankunft auch gleich mit einem traditionellen Grillabend, „Braai“ auf Afrikaans und ein beliebter (und leckerer) südafrikanischer Volkssport.

Sa, 11. November Auf nach „Bambi“ – einem ostwärts ausgerichtetem Fluggebiet, das direkt an der Grenze zwischen den „Lowvelds“ und „Highvelds“ gelegen ein besonderes Talwindsystem entwickelt. Häufig jedenfalls, denn heute steht erst einmal starker Westwind an. OK, wir sehen einen Stausee, fahren hin, sehen auch die Warnschilder „Beware of Hippos“, gehen baden und schauen dabei aufmerksam nach Nilpferd-Naslöchern. Später und wieder auf dem Berg weht der Wind langsam schwächer – leider auch weiter aus der falschen Richtung – aber es reicht zu ein bisschen Groundhandling über die Bergkuppe hinweg. Morgen soll der Wind schwächer werden… So, 12. November Dunkle Wolken und viel Wind – aber wir fahren trotzdem unverzagt auf den kleinen Hügel mit dem tollen Ausblick über die weite Graslandschaft. Tatsächlich lässt schon bald der Wind nach und Roland startet als erster mit der südafrikanischen Starkwindtechnik „Aufziehen und Starten mit angelegten Ohren“ und nachdem uns Naturkenner Craig nachdrücklich zeigt, wie es nicht aussehen soll, dabei zum Glück ohne Kratzer bleibt, werden die Bedingungen schnell besser und wir starten einer nach dem anderen raus und haben viel Freude in dem mit kleinen Thermiken durchsetzten Aufwindband. Alle kommen in die Luft und selbst unsere „Fußgänger“ Maria und Steffen werden als Passagiere „in die Luft gejagt“. Rudolf, bekannt und gefürchtet für seine ausgefeilte Starttechnik, startet gleich mehrere Male an diesem tollen Flugtag. Als der Wind etwas stärker bläst, sichern ihn einfach zwei Leute – „Could you give me an anchor“ (Anker) wird diese Aufgabe hier sehr treffend genannt. Ich selbst fliege am Hang, drehe auch einmal mit einigen Schwalben die fehlenden 300 Meter zur Wolkenbasis auf und habe ansonsten besonders viel Vergnügen, meine Top-Landetechnik zu verfeinern. Und unser „Youngster“ Henry, aus London zur Gruppe gekommen, darf an diesem vierten Tag  als Flugschüler seine ersten eigenen Toplandungen praktizieren. Das ist Südafrika! Und während Maria mich massiert, wetterleuchtet und donnert draußen das übliche abendliche Gewitter und die Regentropfen klopfen an. Morgen brechen wir zum Krüger-Nationalpark auf, mit 22000 km² etwa so groß wie Brandenburg, aber von wesentlich wilderen Tieren bewohnt, sagt man. Wir werden sehen; vielleicht mit einer kleinen Flugpause an “God’s window” auf dem Weg dorthin…

Mo, 13. November Der Regen hat bis zum Morgen angehalten, mit tollem Wetterleuchten, Stromausfall und allem, was dazu gehört. Richtung Osten geht es weiter und bergig wird es zunehmend. Ein Stück in die Berge hinein schauen können wir bei einem Besuch in den Sudwala-Höhlen. Der geplante Ausflug zum Blyde River Canon, dem drittgrößten der Welt, fällt leider dem Umstand zum Opfer, dass die Tore des Krüger-Nationalparks abends um sechs schließen und wir dann noch eine halbe Stunde Zeit bis zu unserem Camp haben, um dort nicht ebenfalls vor verschlossenen Türen zu stehen. Dennoch sehen wir schon hier die ersten Impalas, Elefanten, Giraffen und Nilpferde entlang der Strecke.  Michael und Henry gehen dann noch auf eine Abendsafari durch die Nacht und erleben sogar einen Leoparden auf der Jagd, während unsere Gruppe am Lagerfeuer den hinter dem nahen Campzaun vorbei streichenden Hyänen lauscht. Morgen geht es auf Safari… <<< zurück >>>      >>> weiter zum 14.11. >>>

Rudolf mit zwei Fluglehrern als persönliche Starthelfer: