2006 German Flatlands GS

Erstmals fanden vom  24. bis 28. Juli 2006 die kombinierten nord- und ostdeutschen Landesmeisterschaften der Gleitschirmflieger auf dem Flugplatz “Altes Lager” statt. Die Landesmeisterschaften wurden einerseits einzeln ausgewertet, weiterhin wurde auch ein Gesamtsieger der Flatlands ermittelt. Dabei nahmen auch PilotInnen aus anderen Bundesländern teil. Mit Robert BERNAT und Victor MILZIN standen zwei DCB Piloten ganz oben auf der Siegerliste bei den Ostdeutschen Meisterschaften. Mauricice KNUR  vom Pilotenclub Lindwerra belegte den zweiten Platz.Gestartet wurde an 4 stationären Winden auf 2 gleichzeitig betriebenen Schleppstrecken. Robert BERNAT(DCB Berlin), Claus VISCHER (FS Siegen) und Dieter LISCHE(GC Kraichtal) hießen die Gesamtsieger der Flatlands 2006.

2005 Sechste Ostdeutsche Landesmeisterschaften GS

Anlässlich der 3. Internationalen Ba-Wü OPEN 2005 wurden neben den baden-württembergischen Meisterschaften zusätzlich die Landesmeisterschaften für Rheinland-Pfalz, Nordrhein Westfalen und die ostdeutschen Bundesländer ausgetragen. Das Teilnehmerfeld aus den ostdeutschen Bundesländern war recht übersichtlich. Die ersten drei Plätze der Ostdeutschen Meisterschaft belegten die Piloten des DCB Berlin:

  1. Platz        BERNAT, Robert (UP – Targa 2)
  2. Platz        STOEWE, Thomas (Swing – Cirrus 4)
  3. Platz        KOCIJANCIC, Snezana (Ozone – Octan)

Die weiteren Ergebnisse hier:

Hier ein kurzer Bericht:                                                                                               16.5.2005
Wieder ein kurzes Race über 22 km und 5 Wenden, leider kommt durch die starke Bedeckung kein Pilot ins Ziel. Tagesbester ist Andreas Malecki mit 15,8 km. Damit steht der Sieger der BaWü-Open fest: Stefan Schlang aus Ruderberg.
Die Ostdeutschen Landes Meisterschaften gewinnt Robert Bernat vor Thomas Stöwe. Gratulation!                                                                                                                15.5.2005
Ein kurzes Race über 8 Wenden, 10 Piloten kommen ins Ziel und damit der erste Durchgang mit richtig Punkten. Stefan Schlang gewinnt das 22 km lange Race in nur 39 Min.                   14.5.2005
Der Tag wird wegen Regen und starkem Wind gecancelt.                                                13.5.2005
Die Wetterbedingungen waren alles andere als ideal aber trotzdem konnte eine Aufgabe über 22 km ausgeschrieben werden. Anhaltende Abschattungen verhinderten bis kurz vor Startfenster-Schliessung um 16:15 die Piloten daran, mehr als eine Wende zu erreichen.        Um 16:10 dann plötzlich Sonnenschein und sofort geht ein kräftiger Bart vor dem Start ab.    Jetzt kommt Hektik auf und einige Piloten schaffen es dann auch noch vor der Startschliessung zu starten und am Start aufzudrehen. Mehere Piloten kommen dann auch ins Ziel doch nur einer war auch um 16:15 aus dem Startzylinder ausgeflogen. Matthias Raab gewinnt damit den ersten Durchgang. Dadurch dass er der einzige gewertete Pilot im Ziel war gibt es für ihn von 1000 möglichen Punkten lediglich 25 Punkte. Somit ist alles weiterhin offen. Die Piloten aus den ostdeutschen Bundesländern liegen nahezu geschlossen auf Platz 5 – zusammen mit 95 anderen Piloten.

Spaß ohne Worte 2005

Fliegen mit gehörlosen Passagieren

Nach der Landung konnte mein Passagier seine Eindrücke nicht in Worte fassen. Das breite Grinsen und das anerkennende Klopfen auf meine Schulter sprachen jedoch Bände. Maik (37) war von seinem ersten Flug in einem Ultraleicht Trike begeistert. Trotzdem konnte ich mir nicht verkneifen, ihn zu fragen, wie es ihm denn gefallen habe. Maik gestikulierte und streifte sich dabei mit zwei Fingerspitzen über die Nase. „Das ist das Zeichen für Spaß“ erklärt mir Herr Scheerbaum, der auch meine Frage in Gebärdensprache übersetzt hatte, denn Maik kann mich nicht hören. So wie auch seine Mitbewohner, Andy (33), Sophie (23) und Melanie (19), die heute ebenfalls zum ersten mal im UL gesessen haben und freudestrahlend mit Handzeichen ihre Erlebnisse austauschen, ist Maik gehörlos.



Die vier leben in einer der Wohngemeinschaften, die von der gemeinnützigen Gesellschaft Sinneswandel in Berlin betreut wird. Diese fördert gehörlose und hörgeschädigte Menschen mit geistigen oder psychischen Behinderungen unterschiedlichen Grades.
Als Henry Maek, der zweite Vorsitzende des Drachenflieger Clubs Berlin über seine Lebensgefährtin von diesem Projekt erfuhr, war für ihn sofort klar: hier kann der DCB einmal mehr beweisen, dass seine Gemeinnützigkeit nicht nur ein Steuertatbestand ist. Schließlich haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, den Menschen in Berlin und Brandenburg den Flugsport nahezubringen – und zwar allen!
Nach einiger Vorbereitung und einem bisschen Bürokratie (es mussten die Einverständniserklärungen der Eltern eingeholt werden), wurde am 3. Mai die WG8, die von Sinneswandel für unsere Einladung ausgewählt hatte, von Hans-Christoph Buddee mit einem Kleinbus in Berlin abgeholt und zum Vereinsflugplatz Altes Lager bei Jüterbog gebracht.
Dank des anfangs herrlichen Frühlingswetters herrschte an diesem Samstag bereits reger Betrieb: Gleitschirmflieger ließen sich mittels einer Winde in die Luft befördern, Drachenflieger wurden von UL Trikes in den brandenburgischen Himmel geschleppt.
Hans-Christoph erklärte der Gruppe die weitläufige Anlage und die verschiedenen Flugsportarten die auf diesem ehemaligen Militärflugplatz betrieben werden; als erster Vorsitzender des DCBs  ist er schließlich bestens damit vertraut. Auch hier übersetzten Herr Scheerbaum und seine Kollegin Frau Kayser Gesprochenes in Gebärdensprache.
Ihre Finger hatten erst wieder Pause als Maik, Andy, Sophie und Melanie andächtig die Vorbereitung eines Drachenstarts verfolgten.
Henry hatte Nadja, mit der er schon des öfteren Trike geflogen war, eingeladen, an seinem Doppelsitzer mitzufliegen. Für die junge Frau eine ganz besondere Erfahrung, da sie das Fliegen vor allem hört und fühlt; Nadja ist nämlich blind.
Die WG8 sah interessiert zu, wie Passagier und Pilot unter den Hängegleiter geschnallt und kurz darauf vom Schlepptrike nach oben gezogen wurden. Die Mutigen bekamen nun Lust, sich selbst die Höhenluft um die Nase wehen zu lassen, also wurden die Trikes für unsere Gäste startklar gemacht.



Leider spielte der Himmel vorerst nicht mehr mit, er hatte sich immer weiter verdunkelt und eine Wolke drohte gar mit Regen. Kurzerhand wurde die Überraschung vorgezogen, die wir für unsere Gäste hatten: ein Besuch bei der Garnison-Schau des Garnisongeschichtsvereins Jüterbog “St. Barbara” e.V. Ulli Teilemann, ein Vorstandsmitglied des Vereins, hatte uns ein tolles Angebot gemacht, nachdem er von unseren Gästen erfahren hatte: „Wir holen euch ab und ihr schaut euch alles an!“. Die Abholung, die dann eine halbe Stunde später auf den Platz rollte, war beeindruckend: ein gigantischer Lastwagen russischer Bauart. Damit wurde unsere Truppe zur benachbarten Barbara Halle transportiert um sich dort ein buntes (oder eher olives) Treiben anzuschauen. Militärfahrzeuge und -technik aus aller Welt, Sammlungen und Modelle konnten hier bestaunt und teilweise im wahrsten Sinne des Wortes erfahren werden.
Schnell war über eine Stunde vergangen, bis das russische Ungetüm mit unseren Passagieren zurück kam. Zwischendurch hatte es kurz geregnet woraufhin sich die meisten Wolken nach Süden verabschiedet hatten.
Für die vier gehörlosen Männer und Frauen ging es jetzt zur Sache, Overalls wurden angezogen, Helme ausprobiert und Handzeichen vereinbart: Daumen hoch für „alles okay“, Daumen runter für „ich will runter“.
Kurz darauf waren vier Trikes mitsamt Passagieren in der Luft. Von Leuten, die zum ersten Mal in einem Trike fliegen höre ich in der Regel immer das gleiche: „Toll! Phantstisch! So habe ich es mir nie vorgestellt!“. Bei diesem Mitflieger reichte ein enthusiastisch ausgestreckter Daumen, um das gleiche auszudrücken. Fliegen ist eh zu schön, als das man es in Worte fassen könnte. Maik hat mir gezeigt, dass es auch nicht nötig ist. Er strahlte mich an, ich grinste zurück und strich mit zwei Fingerspitzen über meine Nase. Spaß – ohne Worte!
weitere Infos bei:
Matthias Heib,                 Tel: 0171 – 2101667
Henry Maek,                     Tel: 0172 – 3003294

Neuseeland 2005

Knapp 5 Millonen Einwohner verteilen sich in New Zealand auf eine Fläche, die in etwa der ehemaligen BRD entspricht. Auf den Großraum Auckland, im Norden der Nordinsel gelegen, kommt mit ca. 1 Mio Einwohnern bereits etwa ein Fünftel der Gesamtbevölkerung. Außerdem Touristen vor allem aus Japan – zumindest, wenn man nach der Zahl der Sushiläden geht. In Auckland also endet nach zwei Stationen in Frankfurt und Singapur unsere ca. 27-stündige Anreise.

Use Sunscreen

Erstmal akklimatisieren. Cafés, Kneipen, Bars am Hafen, gute Restaurants soviel das Herz begehrt. Schöne Sitte: B.Y.O. Man kann in fast jeden Laden zum Essen seine Flasche Wein selbst mitbringen. Und die haben leckeren Wein in Neuseeland! Auf keinen Fall sollte man die Intensität der Sonneneinstrahlung unterschätzen – wie sich nach einem Tag auf dem Wasser herausstellt, den Jörg mit heftigem Sonnenbrand bezahlt. In der Sonne an Deck eingeschlafen – ohne Sonnencreme…

Dem Capt’n alle Achtung

Nach vier Tagen Nordinsel nehmen wir dann den Flieger Richtung Südinsel. Wer einmal einen echt spannenden Landeanflug mit einer 737 erleben möchte, dem sei ein Flug nach Queenstown empfohlen. Bis ca. eine Minute vor der Landung konnten wir aus dem Flieger heraus (mit noch ca. 300m Höhe) die Landebahn des Flugplatzes von Queenstown nicht entdecken. Erst als der Capt’n in den Queranflug ging, sahen wir warum: der Endanflug findet in einem schmalen Seitental statt, das den Flügelspitzen des Jets je um die 200m Platz zum Hang lässt. Sportlich.
Das Panorama stimmt schon mal
WOW. Der tiefblaue See, an dessen Ufer Queenstown liegt ist gerahmt von sanften, kaum bewaldete Hängen. Weiter im Nordwesten schimmern schneebedeckt die Gipfel der Southern Alps. Drüber ein strahlender Sommerhimmel, formschöne Cumulanten und ein leichter Wind. Die Landstraße Richtung Wanaka windet sich gemächlich den Berg rauf und jede Kurve bietet einen ein noch schöneren Ausblick als die vorherige.

Fun or Open?

In Wanaka angekommen, geht es am Abend des 1. Januar zur Registrierung in Muzza’s Bar. Hier werden in den kommenden sieben Tagen die morgendlichen Briefings stattfinden und auch meißt am Abend die run reports eingereicht. Meistgestellte Frage: „Do you take part in the fun or in the open?“ Heißt: es laufen zwei parallele Comps, die offizielle „Open“ und ein Fun-Wettkampf für Nachwuchspiloten, der aber nicht weniger ernst genommen wird und auch sehr interessante Tasks bereithält.

Where are you from?

Über 60 Piloten sind anwesend und es geht international zu: Holland, Venezuela, Kanada, Schweiz, USA, Australien, ja und ein paar Deutsche sind auch da?. Überhaupt scheint es in Neuseeland keine Neuseeländer zu geben, denn selbst, wenn man mit Einheimischen spricht, kommen die aus Schottland, England, Wales oder Kanada. Anyway, die Stimmung ist super. Alle bekommen ihre Unterlagen, aber leider gibt es keine Batterien dazu. Muss ich also schnell noch in den New World-Supermarkt flitzen, damit mein GPS auch mitmacht. Willi, bei Dir war alles doch noch am besten 😉 Dann schlägt das Jetlag zu und nach dem Bier geht’s in die Koje.

TC Briefing, 1st Task

Am 2. Januar geht es nach einem kurzen Wetterbriefing zum Startplatz am Treble Cone, auch liebevoll TC genannt. Dort gibt es ein Cafè an der Seilbahnstation und hier findet gegen Mittag unser erstes Tasksetting statt, während sich die Basis langsam hebt und den Blick auf den märchenhaft schönen Lake Wanaka ermöglicht. Zum warm werden zwei Wendepunkte, 37km landen mitten in Wanaka im Park. Start auf ca. 1600m nach kurzem Marsch etwas oberhalb der Station, easy as can be. Die Bedingungen sind super und der erste Task endet mit 16 glücklichen Piloten im Ziel.

Kann man auch übersetzen mit World Wide Weather, das auch in Neuseeland nicht mehr so ist, wie es mal war. So war schon der letzte Sommer sch…. und der zweite Wettkampf-Tag fällt wegen starkem Nordwestwind aus. Wir machen uns auf den Weg zur Westküste und sehen uns den Regenwald dort an, die berühmten Fox und Franz-Josef Gletscher und die Strände der Tasman Sea.

Comp

Das wars dann aber auch schon mit Urlaub. Die kommenden Tage wird geflogen, was das Zeug hält. Jeden Tag ein Task am TC mit 20 bis 50 km Länge. Auch wenn unser Meet Director Bryan am morgen noch skeptisch die Stirn ob des Wetters runzelt – mittags heisst es unfehlbar „The window is open“. Wir ziehen nur um zum etwas tiefer gelegenen Start am Pub Corner, direkt an der Auffahrt zur Seilbahn gelegen und etwas, sagen wir…eng für einen Wettkampf. Geht aber.

Coronet Peak

Der letzte Task findet am vorletzen Tag bei Queenstown statt, Startplatz Coronet Peak, wohin wir wegen des Wetters ausweichen. Zickzack-Task an der Kante lang, zweimal Tal und dann landen im Flightpark am Fuß des Berges. Start- wie Landeplatz sind erstklassig. 5$ Landegebühr sind mehr als berechtigt. Leider war’s das für diesen Wettkampf und am kommenden Tag fällt fliegen ins Wasser (Regen, Regen, Regen, Regen).

Middi’s Mustache

Preisverleihung und Abschiedsessen finden im Café Fe in Wanaka statt. Die Stimmung ist gigantisch, es gibt Geschenke, Reden, Dank und Emotion. Später wird der Schnurbart von Grant Middendorf versteigert (Platz 8 Weltrangliste, Platz 4 NZ), um zwei der Leading Ladies die Teilnahme an dem World-Cup in Brasilien im März zu finanzieren. Middy erklärt sich bereit, sich für 1000,- NZ$ unter den Rasierer zu legen. Also heißt es nach dem Essen: „Wir stehen bei 900,-$, bei 950,-$ , 1000,- $!!!!“ Kat und Harmony nehmen Middy eigenhändig unter lauten Beifall und Pfeifen den stattlichen rotblonden Bart ab. Dann scharen sich alle anwesenden Ladies um ihn und es gibt ein Foto vom neuen Middy.

On the road again

Am kommenden Morgen werden noch schnell letzte eMail-Adressen ausgetauscht, dann verstreuen sich alle. Wir nehmen Nikki in unserem Mietwagen mit bis nach Christchurch und fahren weiter Richtung Norden. In Picton geht es auf die Fähre, durch den Marlboro-Sound und über die Cook-Strait, in der sich Tasman Sea und Pazifik treffen nach Wellington. Von hier aus noch mal 350km bis zur Hawke’s Bay nach Napier.

A bit intimidating

Am kommenden Tag treffen wir Tim, der seit 20 Jahren fliegt und uns etwas rumführt. Te Mata Peak, mit direkt neben dem Parkplatz gelegenem Start, ist eher etwas für bergfeste Piloten. Auf dem sehr steilen Südstartplatz hat nur eine Kappe Platz. Wenn das Aufziehen nicht klappt hängt man links oder rechts in den Felsen oder oben im Zaun/den Zuschauern/den parkenden Autos. Der Flug ist einfach – ein schöner Talkessel sorgt für die Strömung an der Kante, Landung auf einer riesigen Wiese.

And back again

Drei Wochen gehen schnell vorbei. Gute Vorbereitung ist also empfehlenswert. Ausländische Piloten sollten dem Neuseeländischen Flugverband als Gäste beitreten. Kostet für drei Monate so um die 20,- €. Infos: Allgemein gilt: alle sind sehr hilfsbereit und freundlich. Da aber in fast allen Fluggebieten Besonderheiten bezüglich der Start- und Landeplätze zu beachten sind, sollte man diese Hilfs- und Auskunftsbereitschaft auch in Anspruch nehmen. Setzt euch mit dem lokalen Club oder der Flugschule in Verbindung, bevor ihr fliegt. Oft ermöglichen nur bestimmte Vereinbarungen der Clubs mit den Landeigentümern das Fliegen und Gäste sollten diese Agreements nicht durch Unwissen gefährden. Bei Streckenflügen zu beachten: es gibt im Hinterland kaum Straßen. Eine ungünstige Außenlandung kann also schon mal einen zweistündigen Fußmarsch zur nächstgelegenen Straße bedeuten. Immer Wasser, Hut und Sonnenschutz mitnehmen.
Die Infrastuktur sonst ist sehr gut. Gute Unterkünfte gibt es in vielen Orten zu bezahlbaren Preisen (Campingplätze, Caravanplätze, Motels etc. ).

Und wer hat’s gefunden?

Wie unser holländischer Mitflieger Bob bei seiner Dankesrede (Platz 3. Fun-comp) sagte: „Es war super. Selten soviel Spaß in so kurzer Zeit gehabt und so viele nette Leute getroffen. Ich bin wirklich sehr froh, dass wir Holländer Neuseeland gefunden haben“ 😉
Snezana, Januar 2005

200 km – ist doch total einfach!

Die überhebliche Überschrift kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es doch wohl ein paar Jährchen harter Arbeit (besonders in der Landekneipe) bedarf, um dann auch mal in die Verlegenheit zu kommen, solche Weiten zu schaffen. Nach einem nasskalten Sommer wurde es Anfang August doch noch was mit heiss und trocken und Ostwind. Ausserdem war die angekündigte Schwaben-Invasion (Rädelsführer Hartmut Marx) auf dem Platz, und Markus Hanisch und ich hatten diese Woche eh’ freigehalten, weil wir ursprünglich zum Um-die-Wette-Fliegen nach Zell am See fahren wollten (wiedermal musste Dietrich für uns die Berliner Fahne hochhalten, was ihm auch gut gelang).

Tagebau bei Helmstedt



Am Donnerstag, den 5.08.04 (nach Christus) startete Markus zu einem weiteren „mal-sehen-wie-weit-ich-heute-komme“-Flug, wie wir es ja nun seit einigen Jahren praktizieren. Ich hatte ihn allerdings auch durch ein 111KM-FAI-Dreieck am Vortag provoziert (motiviert natürlich), so dass er sich nicht lumpen liess und dann auch bis Lübbrechtzen hinter Hildesheim segelte (233KM). Das ist mit Abstand der weiteste Drachenflug, den ein DCB’ler von AL gemacht hat, wenn, ja wenn man Andreas Beckers Flug vor ein paar Jahren nicht dazurechnet, der mit einem Drachen über 240KM von AL geflogen ist (Andreas war ja damals noch nicht Mitglied 😉 und auch nicht die Starrflügler, die auch mal gerne so weit fliegen.
Robert Kosi ist mit dem Gleitschirm bis hinter Magdeburg geflogen, und ich schaffte es diesmal auch, den Rückholer zu machen, so dass wir so um 1:30h wieder in AL waren (das ist schnell für so eine lange Strecke). Am Folgetag war ich wieder dran, und angestachelt durch Markus’ Rekord startete ich bei grenzwertigem Wind (es war deutlich mehr als am Vortag) zu einem Flug, der sich durchgehend in niederen Regionen abspielte und eine Art verblasener Absauf-nein-doch-nicht-Flug wurde und nach 121KM sein Ende fand – ich hatte den Tag nicht ernst genommen und irgendwann auch keinen Bock mehr auf das ruppige Rumgeschubse. Danke an Volkmar fürs Rückholen, ich stand gleich an der AB-Ausfahrt und er war auch bald da, super!

FP Zerbst



Die Folgetage waren genauso verblasen, aber für Hartmut’s Crew wars trotzdem gut, weil die geduldigen Schwaben dann so ab 19:30h doch noch schleppen konnten, und in ruhigen Bedingungen konnte jeder an die 1.000m am Seil hochfahren, sie fanden’s alle super. Die letzte Chance für einen guten Flug deutete sich in der Prognose schon an für den folgenden Dienstag, 10.8., und so machten wir uns denn ein weiteres Mal auf den Weg nach AL, um es noch ein letztes Mal (heute ist der Hammertag, etc.) zu probieren. Martin Collischon hatte es irgendwie auch geschafft, rauszukommen, und er war einer der ersten, die vom Platz losflogen. Einige andere Frühstarter hatten Pech und versenkten sich ziemlich bald hinter dem Platz. Ich flog mit Markus los, aber unser Laminar-ST-Team verstreute sich schon recht bald, da ich etwas ungeduldig war und Gas geben wollte (ich wollte ja Markus’ Rekord brechen).

Seen östlich von Schönebeck



Am Ende vom Tag hatte es Martin geschafft, 207KM mit seinem Gleiti (Aeron) zu fliegen und dann auch noch logistisch genial am ICE zu landen, er war um 21:00h wieder am Bhf. Zoo. Markus flog 191KM nach Salzgitter und ich hatte es wirklich auch geschafft, 203KM bis hinter Braunschweig zu gelangen. Zwei der Früh­versenker hängten sich so gegen 3 Uhr nochmal ans Seil und flogen auch noch einen Hunderter nach Hause, Bernd Winopal und Rudolf Eifler. Robert Kosi und Andreas Fuchs kamen sehr schnell vorbei, vielen Dank, und wir fuhren dann über Saarmund nach Berlin zurück. Die vier Drachen-Jungs, die hinter Magdeburg gelandet waren, hatten Pech mit ihrem angekündigten und dann-doch-nicht-Rückholer, so dass sie nach Wolfgang Nissers Gnaden-Rückhol-Tour von Berlin aus irgendwann nachts (oder wars schon wieder morgen?) in AL waren, sie nahmen’s aber mit Humor.

Schönebeck, Blick nach O



Moral: Martin hat nach hartem Training in Siegritz (Schleppgelände in Franken) bei uns mal kurz so richtig die (Gleit-)Sau rausgelassen, und wir fragen uns alle, was hat er, was wir nicht haben? Jaja, alles Glück 😉 Markus hat gezeigt, dass der Weg zur Porta Westfalica frei ist (er landete vor dem Ith, also den ersten Ausläufern der Berge, die zur Porta führen). Ich hab nach einem 100er Dreieck auch den 200er geschafft, was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass ich einen neuen Drachen habe, der doch deutlich besser ist als der alte mit Turm. Die NW-Ecke von Magdeburg hat laut Andreas Becker Löss-Boden (M-burger Börde), so dass man dort mit schöner Regelmässigkeit landen gehen muss (hier enden alle Ortsnamen auf –leben, vielleicht umbennen in –lehm oder –landen?)

Magedeburg, Blick nach N. FP ist in der Mitte/links



Die simpelste Lehre ist die altbekannte, dass es nur ein paar wenige Tage im Jahr gibt, an denen solche Flüge möglich sind. Diese schon ein, zwei Tage vorher zu erkennen, dann auch noch Zeit zu haben, und auch noch früh auf dem Platz zu sein, das ist schon fast eine grössere Kunst, als dann tatsächlich den Flug zu machen.

Alles legal. Über dem FP Braunschweig. Erlaubt sind 700m, ich hatte 1.300+ 🙂



Die Drachen werden immer besser (dies Jahr 350KM im süddt. Flachland), die Gleitis werden immer besser (dies Jahr 320KM in den Alpen), also traut euch was, es könnte womöglich hinhauen.
Viel Spass bei miles&more, Georg

2004 Fünfte Ostdeutsche Landesmeisterschaft GS

Das Wetter… spielte auch dieses Jahr nicht besonders mit. Wir sind nach Süden in den Schwarzwald gezogen um uns bei den Bawue-Open mit den Cracks aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zu messen. Der Schwarzwald ist tricky zu fliegen, Landeplätze die den Namen verdienen sind rar. Trotzdem hat’s eine Menge Spass gemacht.
Der Wettbewerb war absolut super organisiert und wir konnten unserem neuen, alten Meister: Thomas Stöwe zu seinem verdienten Sieg gratulieren. 2ter wurde Felix Glaser, den 3ten Platz konnten wir uns, dank unseren harmonischen Flugstiles, zu zehnt teilen.