Namibia 2012

Dünenfliegen in Namibia mit dem DCB

Ein Bericht von Traugott, Ekkehard und Sonja

Ronny, Michael und Sonja waren bereits in Namibia gewesen. Allen dreien war klar, dass sie da wieder hin müssen, zum besten Sandspielplatz mit dem Schirm. Relativ schnell konnte bei fünf weitere Interessenten von den Vereinskollegen Begeisterung geweckt werden und somit begannen im Sommer 2011 die Vorbereitungen.

Es wurden bei Crossroads in Swakopmund übers Internet 2 Geländewagen gemietet mit jeweils einem Dachzelt plus weiteren Zelten und dem nötigen Campingequipment für 8 Personen. Die erste Truppe von 4 Piloten hatte geplant noch vor den Weihnachtsfeiertagen aufzubrechen, um dem europäischem Weihnachtstrubel zu entfliehen.

Wir wollten für die ersten Tage Plätze in der Campsite “Alte Brücke” in Swakop reservieren, waren aber im September bereits zu spät mit der Buchungsanfrage. Zwischen Weihnachten und Neujahr ist in Namibia Hauptreisesaison. Das Land wird überflutet von Südafrikanern.

Glücklicherweise fanden wir übers Internet eine Campsite, die uns geschrieben hat, dass sie uns wohl noch unterbringen könnten.

Das Sophia Dale, 12 km östlich von Swakopmund. Die Campsite wird geleitet von einem deutschen Pärchen.

Dort blieben wir bis die letzten beiden Piloten am 04. Januar 2012 angereist waren und zogen dann um in die “Alte Brücke”.

Unser Tagesablauf sah meist wie folgt aus:

Wer aufwachte und Lust hatte aufzustehen, begann Wasser für den ersten Kaffee aufzusetzen.

Nach und nach krochen die anderen aus dem Zelt und wir frühstückten. Dann wurde gespült und alles für unseren Tagesaufenthalt an der Düne eingepackt.

Meist waren wir gegen 11 Uhr an der Düne. Dort schlugen wir unser Lager auf: Sonnenschutz, Stühle, Tisch, Kocher … wir blieben den ganzen Tag. Flogen, trainierten, spielten … gegen 19 Uhr packten wir alles zusammen, fuhren entweder noch einkaufen, wenn wir das nicht bereits am Vormittag erledigt hatten, oder direkt zum Zeltplatz. Ekkehard begann das Essen vorzubereiten, Georg machte Feuer, wir tranken nach Lust und Laune Bier oder Wein, aßen zu Abend und krochen irgendwann müde und glücklich unter die Bettdecke oder in den Schlafsack.

Was will man mehr?

Es folgen einige Tipps zum Thema “Fliegen in Namibia”, die wir zusammengetragen haben:

Hilfreiche Fähigkeiten und Voraussetzungen:

Man sollte das seitliche Hochlaufen mit dem Schirm mit offenen Tragegurten entweder bereits können oder man hat hier die Chance es zu erlernen. 

Man sollte den Schirm sicher mit den A- und D- gegebenenfalls auch C – Gurten handeln können. Diese Art den Schirm zu beherrschen kann man auch bereits vor der Reise ausgiebig auf einer Wiese trainieren. Diese Methode eignet sich, um frontal, d.h. zum Schirm gedreht den Hang hochzuhandeln, allerdings nur bei schwachem, frontal auf der Düne stehendem, Wind, d.h. an der Swakopdüne aus westlicher Richtung.

Der Einsatz der Bremsen ist hierbei nicht empfehlenswert, da das Ziel ist den Schirm kaum abzulegen. Dies ist kräftesparender und man ist schneller oben. Die Kappe der meisten Schirme lässt sich sicherer und präziser über den direkten Einsatz der Tragegurte steuern als über die Bremsen.

Wenn der Wind stärker wird und seitlich kommt, dies kann fast parallel zur Düne sein, kommt man am Schnellsten hoch über die Methode des seitlichen Hochlaufens/Kitens.

Dabei sollte man immer darauf achten, dass die Tragegurte nicht gekreuzt sind, um im Fall, dass man ausgehebelt wird, sofort richtig ausgedreht und abflugbereit ist.

Je nachdem wie der Wind auf die Düne steht sollte man nach rechts und links ausdrehen können.

Spätestens an der Swakopdüne sollte man sich abgewöhnen eine Schokoladenseite zu favorisieren.

Man sollte keine Angst haben im Hang einzulanden und Lust am bodennahem Fliegen.

Viel Spaß macht es enge bodennahe Kurven zu fliegen bei denen man sich das Pendel zu nutze macht, das unserem Fluggerät flugtechnisch eigen ist.

Bevor man Ausflüge mit dem Schirm zu anderen Fluggebieten plant, sollte man die ersten Tage dafür reservieren, sich die wichtigsten Dünentechniken anzueignen.

Erst dann wird es auch Spaß machen in Sandwich Harbour, Hentiesbaai (Afrikans-Schreibweise) oder Sessriem zu fliegen.

Guides:

Insgesamt gibt es im Dezember und Januar vier deutschsprachige Fluglehrer, Guides, professionelle Locals, die Gäste an der Düne betreuen. Sie bieten in unterschiedlicher Weise und Qualität Dienstleistungen rund um das Fliegen an der Düne an.

Es kursieren unterschiedlichste Gerüchte und Behauptungen, was an dieser Düne erlaubt, verboten und geregelt ist. Manche Leute erteilen gerne selbst die Erlaubnis, als wären sie dazu staatlich legitimiert oder hätten die Düne gekauft. Auch wird dabei nach kommerzieller und nicht kommerzieller Nutzung unterschieden. Ob das nun zum Lachen oder zum Weinen ist, mag jeder für sich entscheiden. Es handelt sich hierbei aber nur um Gerüchte. Grundsätzlich darf jeder ohne Permit an den Dünen von Swakopmund fliegen.

Axel Gruber, ein Guide den wir für Ausflüge nach Sandwich angeheuert haben ist ein Namibier deutscher Abstammung und gehört nicht zu den Leuten, die Gäste an der Düne betreuen, denn er hat kein kommerzielles Interesse an den Gleitschirmtouren. Er ist eigentlich ein Guide für Individual-Safaris ins Inland und Botswana, fliegt aber seit ca. 8 Jahren auch Gleitschirm. Die Betreuung von Gleitschirmfliegern ist für ihn nur ein Nebenerwerb in der Sommerzeit, wenn die Safarihauptsaison zu Ende ist. Er kennt alle wichtigen Gleitschirmspots und die dazugehörigen Bedingungen und kann auch über die Geschichte, die Wirtschaft und die Kultur von Namibia Auskunft geben, d. h. er kennt sich über das Gleitschirmfliegen hinaus in Namibia sehr gut aus. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin, die auch Gleitschirm fliegt, haben wir drei schöne Tagesausflüge nach Sandwich Harbour unternommen. Wenn man keine betreute Gleitschirmreise nach Namibia macht, sollte man auf jeden Fall Kontakt mit Axel aufnehmen. Er kennt sich perfekt aus, wenn es um Sandwich Harbour geht und hat uns einmal sogar einfach angerufen und uns den Tipp gegeben nach Hentiesbaai zu fahren – es war dort ein Traumtag für uns. Man sagt ihm Bescheid, dass man nach Sandwich Harbour will, dann ruft er einen Tag vorher an, wenn die Bedingungen passen könnten. Man bucht ihn am besten tageweise und bezahlt den Tagessatz, unabhängig von der Anzahl der Teilnehmer inklusiv Spritgeld für sein Auto. Wenn man das möchte kümmert er sich auch um das Permit, das für Sandwich erforderlich ist.

Genehmigungen (Permits):

Grundsätzlich darf man in Namibia an jeder Düne fliegen. Falls ein Permit für ein Gebiet notwendig ist, sollte man es vorab in Windhoek oder Swakopmund kaufen. Diese Permits sind für den Eintritt in die Nationalparks, bzw. Schutzgebiete erforderlich und müssen von allen bezahlt werden, egal ob man Gleitschirm fliegt oder nicht.

Was lokale Fluglehrer, bzw. Guides, die Touristen betreuen über Dünenrechte an der Swakop-Düne sagen, ist Schall und Rauch. Das Fliegen an der Swakop-Düne ist, auch wenn anderes behauptet werden sollte, nicht kostenpflichtig. Einen Gleitschirmverband, vergleichbar mit dem deutschen DHV, gibt es nicht. Da es keine offiziellen Regeln zum Gleitschirmfliegen gibt, kann man fliegen wie man will, ohne Helm, Protektor, Check usw.

Swakop-Düne:

Die Swakop-Düne ist die Dünenlandschaft zwischen Swakopmund und Langstrand und die Hausdüne, wenn man in Swakopmund sein Fliegerlager aufgeschlagen hat. Die anderen Dünen erreicht man im Rahmen von Tagesausflügen bzw. Mehrtagesausflügen. Von Swakopmund aus ist man in ca. 10 Minuten an der Swakop-Düne. Mit dem 4×4 darf bis zum Dünenfuß gefahren werden. Das Fahren auf den Dünen ist verboten. Es empfiehlt sich den Luftdruck der Reifen auf ca. 1,4 Bar abzusenken. In der Regel reicht es aus im Sand mit der Einstellung High 4 zu fahren Low 4 ist nicht erforderlich.

Für das Fliegen an der Swakop-Düne sind, wie bereits erwähnt, keine Genehmigungen notwendig. Als Freiflieger kann man wo man will jederzeit fliegen. Auf die Interessen der “Platzhirsche” sollte man aber Rücksicht nehmen.

An den Swakop-Dünen kann man fast immer fliegen, egal ob der Wind aus Nordwest, West oder Südwest kommt.

Mittags (ca. 12 bis 15 Uhr) sind die Dünen thermisch. Das liegt daran, dass die Dünen ca. 1,5 km vom Meer entfernt liegen. Dadurch heizt sich die Luft auf dem Weg vom Meer bis zur Düne auf. Bei starkem Nord-Wind bzw. Nord-West-Wind ist das Fliegen nicht empfehlenswert. Die Luft ist sehr bockig und an manchen Stellen entstehen Lee-Situationen. Kommt der Wind fast parallel zum Hang (Nord oder Süd) ist es zwar möglich hoch zuhandeln, i. d. R. ist aber nur ein Abgleiter möglich.

Außerdem sollte man sich nicht zu stark ins Lee versetzten lassen, da man sonst ziemlich sicher nicht mehr an der Stelle landen kann, an der man z.B. sein Lager aufgeschlagen hat.

Traugott stand an einem Tag ca. 200 m weit weg von unserem “Basislager” am Fuß der Düne in der Sicherheitsposition – Kappe am Boden, leicht gespannte A-Gurte, offene Eintrittskanten – weil, so berichtet er, er sich auf Grund des starken Windes nicht mehr traute den Schirm aufzuziehen. Sobald der Schirm nicht mehr durch die einströmende Luft der Eintrittskanten am Boden gehalten wird, wird man hochgerissen und es geht weitere 10 m leewärts. Wenn die Thermik so richtig abgeht, sollte man aktives Fliegen beherrschen. 3m-Bärte mit anschließenden Entlastern sind dann keine Seltenheit. Hat man die Düne ausreichend überhöht oder fliegt im zweiten Aufwindband kann man sogar Vollkreise fliegen. Die Düne um das Doppelte überhöhen ist ohne weiteres möglich.

Man sollte um ca. 11:00 Uhr an der Düne sein. Der Wind ist oft noch schwach, meist aus West. Dann macht es Spaß ohne große Turbulenzen zu soaren, aufzudrehen und die gesamte Dünenkante entlang zu fliegen.

Im Laufe des Tages dreht der Wind von West auf Sündwest bzw. direkt auf Süd, je nachdem wie stark er geworden ist. Je stärker der Wind, desto stärker ist auch die Süd-Komponente. (Corioliskraft – Südhalbkugel)

Am besten ist es wenn der Wind schwach bleibt. Durch die thermische Aktivität der Düne hat man keine Probleme oben zu bleiben und man kann enge, steile Kurven bis hin zum Stabilotouch üben.

Im Prinzip gibt es an der Düne zwei Aufwindbänder, eines oben am Dünenkamm und das andere etwas weiter vor dem Dünenkamm. Hier kann man auch oben bleiben ohne das Risiko einzugehen bei starkem Wind hinter die Düne versetzt zu werden. An den schwarzen etwas festeren Stellen der Düne ist der Aufwind am besten.

An der Swakop-Düne gibt es zwei empfehlenswerte Standorte. Wir haben diese Standorte nach den beiden bekannten österreichischen Gleitschirmurgesteinen benannt, die man dort vorwiegend im Januar antreffen kann. Ihnen beim Fliegen zuzuschauen ist eine echte Augenweide. Die habens einfach drauf.

Spot 1 (Andre Bucher Düne):

Die “Bucher Düne” beginnt kurz nach dem Vogelschutzgebiet, welches durch einen Zaun gekennzeichnet ist. Es gibt keine extra Ausfahrt. Man biegt einfach nach dem Ende des Zauns nach links ab (ACHTUNG: in Namibia ist Linksverkehr) und fährt bis zum Fuß der Düne. Die “Bucher Düne” ist nicht so hoch wie die “Schrempf Düne”

und weiter südlich etwas flacher. Außerdem ist sie durch das Vogelschutzgebiet nach Norden hin nur beschränkt befliegbar. Folgt man der anderen Richtung nach Süden kann man bis zur “Schrempf Düne” fliegen. Zurück ist auch kein Problem.

Man kann an der “Bucher Düne” super fliegen. An einem schönen Tag ca. 1 Stunde vor Sunset konnte Traugott dort bei laminarsten Bedingungen mit einem Abstand von nur wenigen cm über dem Boden entlang kratzen. Für ihn war das ein faszinierendes Erlebnis.

Spot 2 (Walter Schrempf Düne):

Die “Schrempf Düne”, ist etwas höher als die “Bucher Düne” und wird auch von Alex Stauch und Mario Oprandi bevölkert, die mit möglichen Interessenten erste Aufziehübungen und Flugversuche unternehmen.

Man findet die “Schrempf Düne”, wenn man die zweite Ausfahrt nach dem Vogelschutzgebiet nimmt. Falls die Platzhirsche mit ihren Truppen vor Ort sind, ist die Düne nicht zu übersehen.

Traugott hat es an der “Schrempf Düne” am besten gefallen. Er schreibt: “Hier bin ich das erste Mal in meinem Leben an einer Düne geflogen. Es war einfach Wahnsinn. Meine Fliegerkollegen haben dort zwei Punkte nach dem Anfangsbuchstaben meines Vornamens benannt. T1 und T2. Zwischen diesen Punkten habe ich immer Pendeln und bodennahes Fliegen geübt. T1 ist die schwarze Stelle neben der Einbuchtung am linken Rand der “Schrempf Düne”. T2 ist der erste schwarze Fleck rechts neben T1.

Bei guten thermischen Bedingungen habe ich von T1 auch den Versuch gestartet bis zur Straße vorzufliegen. Leider hat es nur bis 50 m vor der Straße gereicht. Ekki hat mich von dort mit dem Auto abgeholt. Bis zum Strand ist es noch keinem gelungen. Andre Bucher hatte erzählt, er habe es schon bis über die Straße geschafft.

Auch meine ersten Spin-Landungen habe ich hier versucht. Ungefähr 15 bis 20 Versuche habe ich unternommen, meist lag der Schirm schon nach einer 180 Grad Drehung am Boden. Dann auch mit einer ordentlichen Portion Sand in der Nase. Wenn es zu thermisch wurde, habe ich keine Spin-Versuche mehr unternommen.

An der “Schrempf Düne” habe ich auch das erste Mal die 17 qm Nikita von Micha ausprobiert. Eine Spaßmaschine erster Klasse. Was man mit diesem Schirm nur mit Gewichtsverlagerung machen kann ist Wahnsinn. Will man ein schönes Pendel mit zusätzlichem Bremseinsatz einleiten muss man aufpassen nicht gleich zu wingovern. Mit ca. 60 bis 70 km/h Rückenwind an der Düne bodennah entlang zukratzen ist einfach herrlich, dann rein in die Kurve gegen den Wind, sich hochsaugen lassen, dann die harte Kurve mit Rückenwind und die Düne wieder entlangsausen. Wer kann, macht dabei noch einen Stabilo-Touch. Mein 22 m^2 FreeForce kam mir danach wie ein Traktor vor.”

Auch das “Bierdosenlanden” haben wir an der “Schrempf Düne” begonnen. David, ein Gleitschirmflieger aus Mauritius, gab dabei die beste Performance ab. Im Pendel am unteren Totpunkt die Bierdose fast gegriffen, dann hochgeschossen und fast auf dem Autodach gelandet – sah zwar cool, aber auch riskant aus und hätte auch schnell weh tun, wenn er sich verkalkuliert hätte.

Seine Freundin, Chèrie, war die Augenweide für die einsamen deutschen Gleitschirmflieger.

Düne Hentiesbaai (Afrikans Schreibweise):

Windrichtung: Starker West- bis Südwestlicher Wind

Herrscht an der Swakop-Düne Südwest-Wind und es zeigen sich auf dem Meer erste kleine Schaumkronen, dann ist es Zeit nach Hentiesbaai zu fahren, denn Windstärke und Windrichtung sind mit hoher Wahrscheinlichkeit OK. Die Hentiesbaai-Dünen liegen ca. 70 km nördlich von Swakopmund, d.h. ca. 1 h Anfahrt. Die Anfahrt erfolgt über die Salzstraße C34. Man muss ganz an dem Ort Hentiesbaai vorbeifahren und dann an den Telegraphenmasten links Richtung Meer abbiegen. Die Dünen sind bis zu 25 m hoch und liegen direkt am Meer. Der Wind ist laminar und man kann stundenlang hin und her fliegen oder sich einen Platz suchen, um bodennahes Fliegen mit engen Kurven auszuprobieren. Beim Passieren zweier Gleitschirme sollte man die Wirbelschleppen beachten. Auch wenn man oben auf der Düne mit aufgezogenem startbereiten Schirm steht sollte man auf die Wirbelschleppen der vorbei fliegenden Gleitschirme vorbereitet sein. Zwischenlanden ist kein Problem, da man schnell wieder oben ist und in das Soaring einsteigen kann. Auch “Streckenfliegen” ist hier möglich, da sich die Düne über mehrere Kilometer sowohl nach Norden als auch nach Süden erstreckt.

Die Autos parkt man am besten unten am Strand, damit sie oben nicht als Hindernisse für weniger sichere Flieger im Wege stehen.

Am ersten Henties-Tag war zuviel Nordkomponente. Es war schwer sich überhaupt oben zu halten. Wir waren aber nicht die einzigen, die sich verkalkuliert hatten, auch Alex Stauch mit seiner Truppe war auch vor Ort. Mit dem 30qm Maverick von Ronny ist Traugott zumindest ein kleiner Flug gelungen.

Der nächste Henties-Versuch war dagegen genial, perfekter Wind. Georg mit seinem Buzz konnte gar nicht genug vom bodennahen Fliegen bekommen. Er wollte gar nicht aufhören.

Da das Aufwindband hier sehr eng ist, hat man nur Chancen nicht abzusaufen und unten am Strand einlanden zu müssen, wenn man sehr enge Kurven fliegt: hangseitig soweit anbremsen und das Gewicht gleichzeitig auf die Gegenseite, dass der Schirm weiter parallel zum Hang fliegt, dann zur Einleitung der Kurve alles an Gewicht, was man aufbringen kann in Kurvenrichtung, Außenbremse lösen, innen nachziehen und rum um die Kurve …

Der Schirm wird eng eine 180 Grad Kurve fliegen, dabei wegtauchen, der Pilot pendelt zunächst nach außen und dann in Richtung Düne unter den Schirm.

Der Abstand zur Düne sollte für dieses Pendel ausreichend gross sein, um nicht einzubomben.

All das kann man an der Swakopdüne üben.

Statt einem Landebier haben wir uns einen Landesekt gegönnt.

Lange Wand:

Weiter südlich von Sandwich Habour gibt es noch weitere Dünen, die aber nur mit Hilfe einer Safaritour, Sondergenehmigung und Übernachtung in den Dünen erreichbar sind. Das Fliegen an diesen Dünen (Lange Wand) soll ein traumhaftes Erlebnis sein (laut unserem Guide Axel Gruber).

Düne Sandwich Harbour:

Windrichtung: West bis Südwest nicht zu stark.

Da Sandwich Harbour in einem Naturpark liegt, ist ein Permit erforderlich. Ohne Ortskenntnisse ist dieser Spot nur mit einem Guide empfehlenswert. Man muss die Anfahrt nach Sandwich Harbour über Walvis Bay machen, die Salzgebiete kennen und sich Informationen über den Gezeitengang einholen. Um bis zu den Dünen fahren zu können, muss der Reifendruck vorher auf 1,1 Bar abgelassen werden. Die Fahrt durch das Salzgebiet kann man mit normalem Reifendruck und High 2 erfolgen. Die Strecke vom Ende des Salzgebietes bis zu den Dünen verlief in diesem Jahr direkt am Meer und sollte mit 1,1 Bar und High 4 gefahren werden. Low 4 ist eigentlich nicht notwendig, da es besser ist, kritische Stellen mit mehr Schwung zu überwinden, was bei einer zu starken Untersetzung nicht so gut möglich ist. Auf der Fahrt nach Sandwich sieht man im Salzgebiet Flamingos, Albatrosse, Schakale und Robben. Unter dem Dünensand leben kleine schwarze Käfer, die sich sofort wieder eingraben, wenn man sie ausgräbt.

Fliegen ohne Kenntnisse des Gezeitengangs:

Man fährt nur bis zum Anfang der Dünen und stellt dort den Wagen ab. Die Dünen sind am Anfang sehr klein. Bei entsprechendem Wind (West / Südwest) kann man sich vom Anfang mit teilweise Fliegen und Handling bis zur großen Düne vorarbeiten und dort herrlich fliegen. Wenn der Wind später nachlässt, muss man sich wieder zurückarbeiten. Ist der Wind noch gut, dann kann man ganz zurückfliegen, ansonsten muss man Teile mit Handling überbrücken. Sollte man zu einer Zwischenlandung gezwungen sein, ist es wichtig nicht mit Rückenwind einzubomben und den Schirm nicht im Salzwasser abzulegen. Die Dünen per Fuß hochzukrabbeln ist sehr anstrengend.

Es besteht auch die Möglichkeit mit dem Auto von hinten an die vorderen Dünen heranzufahren. Man erspart sich dadurch einen Teil der kleineren Dünen am Anfang, die meist nur mit Handling zu überbrücken sind und außerdem ist es ein spannendes Erlebnis die dahinter liegenden Dünen mit dem Auto hoch und runter zu fahren. Die Einstellung High 4 ist hier auf jeden Fall zu empfehlen.

Fliegen mit Kenntnis des Gezeitenganges (möglichst mit einem ortskundigen Guide):

Kennt man sich mit den Gezeiten aus, dann fährt man bis zur großen Düne mit dem Auto vor. Dort schlägt man sein Lager auf und handelt die große Düne hoch. Die Fahrer sollten die Autos wieder rechtzeitig vorfahren. Die Flieger können noch dableiben und fliegen erst dann wieder zurück, wenn der Wind nachgelassen hat. Aber auch die Fahrer haben dann noch die Möglichkeit zu fliegen. Wenn der Wind passt können sie von vorne wieder bis zur großen Düne vor fliegen bzw. vor handeln.

Passt der Wind an der großen Düne, kann man herrlich fliegen. Ab einer bestimmten Höhe steht ein laminarer Aufwind an und es ist möglich stundenlang hin und her zufliegen. Die Aussicht auf das Hinterland mit den Dünen, die etwas weiter südlich gelegene Lagune und das Meer ist wunderbar. Runter geht es eigentlich nur, wenn man auf das Meer hinausfliegt. Das Fliegen ist total entspannend, auch Anfänger kommen hier zu einem herrlichen Fluggenuss.

Man steuert mit Gewichtsverlagerung und hat die Hände frei, um schöne Fotos zu machen. Unten am Strand ist der Wind meist sehr schwach und man muss den Schirm das erste Viertel der Düne hochtragen. Ist der Wind unten schon stark, dann kann man meist nicht fliegen oder muss auf kleineres Schirmmaterial umsteigen.

Die Düne ist teilweise bis zu 45 Grad steil, also ideal um Stabilo-Touch zu üben. Leider war der Aufwind so stark, dass man sich anstrengen musste runter zu kommen es ging immer wieder hoch. Einmal unterhalb der kritischen Höhe ist der Aufwind nur noch sehr schwach. Dann heißt es entweder am Hang oder am Strand landen. Am Hang landen ist besser, da man nicht so weit hochhandeln muss.

Der Einstieg vom Strand aus ist kaum möglich.

Am schwersten ist in Sandwich sicher das Hochhandeln an der großen Düne. Ist man aber oben im Aufwind gibt es kein leichteres und schöneres Fliegen als dort.

Nach einem schönen Tag in Sandwich Harbour geht man am besten in Walvis Bay essen.

Düne 45 und Himalaja-Düne in Sesriem:

An der Düne 45 und an der Himalaja-Düne zu fliegen ist nicht einfach. In der Regel kann man mit Gleitschirmen nur ca. 2 h vor Sunset bis Sunset fliegen. Während des Tages weht ein heißer Süd-Wind von 40 bis 50 km/h in Böen mit eingelagerten Dustdevils.

Die Dünen liegen im Nationalpark und damit ist ein permit notwendig. Diesen kann man auch am Zeltplatz in Sesriem kaufen.

Der Nationalpark muss bis 1 Stunde nach Sunset verlassen werden, da in den Abendstunden die Tiere aus ihren Sonnenverstecken hervorkommen. Die Fahrt von der Düne 45 bis zum Ausgang des Nationalparks dauert ca. 1 Stunde. Es ist eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h vorgeschrieben.

Der Campingplatz liegt außerhalb des Nationalparks in Sesriem ca. 350 km von Swakopmund entfernt. Die Anfahrt von Swakopmund dauert ca. 5 h über die B2 nach Walvis Bay, dann die C14 nach Solitaire und von dort über die C19 und C27 nach Sesriem. Auf der C14 nach Solitäre muss man zwei Pässe überwinden, den Kuiseb Paß und den Gaub Paß. Man sollte, wenn man von Swakopmund aus startet um abends ca. 2 Stunden in Sesriem zu fliegen, mindestens zwei ganze Tage einplanen.

Am ersten Tag reist man so an, daß man ca. 16:30, d.h. auf jeden Fall rechtzeitig bevor der Wind schwächer wird, an der Düne 45 ankommt. Dort wartet man so lange bis der Wind fliegbare Bedingungen zulässt. In der Regel ist das so gegen 18:00 Uhr. Bis Sunset fliegt man, dann packt man wieder ein und fährt zum Camp nach Sesriem zurück, damit man noch rechtzeitig vor dem Schließen des Nationalparktores wieder im Camp ist. Am nächsten Tag kann man es noch mal in den Morgenstunden versuchen, wenn der Wind nicht so stark ist.

Die Düne 45 liegt links neben der Straße im Nationalpark, die Himalaja-Düne schräg gegenüber. Für beide Dünen gelten die obigen Grundsätze. Im Tal, in dem die Straße verläuft, weht fast immer ein Südwind. Beide Dünen stehen nicht im 90 Grad-Winkel sondern leicht schräg zum Talwindsystem. Der Boden ist nicht aus Sand sondern harter Lehmboden. Wenn man bei starkem Wind landen will, sollte man vorsichtig sein. Nach dem Landen sofort eindrehen und den Schirm mit den D bzw. C/D-Gurten runternehmen.

Durch ihre Ausrichtung zum Talwind ist die Düne 45 einfacher zu befliegen. Falls der Talwind zu stark und man doch gestartet ist, wird man ins Tal Richtung Landeplatz, bzw. Straße gedrückt.

Bei der Himalaja-Düne ist es genau umgekehrt, ist hier der Talwind zu stark, dann schiebt einen der Wind nach oben in das Lee der Berge. Die Himalaja-Düne darf nicht direkt mit dem Auto angefahren werden. Von der Straße aus hat man einen Fußweg von ca. 40 Minuten bis 1 h zurückzulegen. Bei Temperaturen von 38 bis 42 Grad nicht gerade einfach.

Falls der Wind bis Sunset (eigentlich bis so ca. 18:30 Uhr) nicht nachlässt, dann hat man eben Parawaiting gemacht. Falls es ein Gewitter geben sollte, was nicht sehr häufig vorkommt, kann man natürlich auch nicht fliegen. J

Die Reservierung für die Camp-Site in Sesriem sollte man schon vorher in Swakopmund vornehmen. Dort kann man die Permits auch gleich mit kaufen.

Folgende Variante ist für Sesriem empfehlenswert: am vorletzten Tag der Reise fährt man von Swakopmund nach Sesriem, versucht dann abends, wenn die Bedingungen es zulassen, zu fliegen und fährt dann am zweiten Tag von Sesriem nach Windhoek zum Flugplatz. Die Strecke von Sesriem nach Windhoek ist ca. 370 km lang über die C24 über Klein Aub nach Rehoboth und dann die B1 nach Windhoek. Der Flughafen von Windhoek liegt ca. 50 km östlich von Windhoek.

Als wir in Sesriem waren, konnten wir auf Grund des starken Windes leider nicht fliegen. Ronny und Ekki hatten die Schirme ausgepackt und geparawaitet. Der Wind ließ bis zum Sunset einfach nicht nach. Traugott ist einmal ohne Schirm auf die Düne hochgelaufen.

Er berichtet: “Der Sand war so heiß, dass ich meine Füße mehrere Male in den Schatten im Lee der Düne halten musste. Zwei Käfersorten habe ich auf der Düne kennen gelernt einen schwarzen so groß wie eine 50 Cent Münze und einen ganz kleinen hellgrünen. Obwohl wir nicht geflogen sind, haben wir uns trotzdem ein Landebier am Fuß der Düne 45 gegönnt. Einen weiteren Flugversuch am nächsten Tag in den Morgenstunden haben wir nicht gemacht, da wir rechtzeitig zum Rückflug in Windhoek ankommen mussten.”

Traugotts Fazit:

Drei Wochen jeden Tag fliegen, bis auf den einen Tag an der Düne 45.

Ich war noch nie so eins mit meinem Schirm und dem Wind – alles läuft fast automatisch man muss kaum noch über die Steuerung und die Bewegungen nachdenken – Mensch, Schirm und Wind sind eine Einheit.

Es ist fast unglaublich, wenn man sieht, wie sich einzelne Piloten innerhalb der drei Namibiaflugwochen in ihrer Flug- und Handlingtechnik weiterentwickeln.

Ich werde nächstes Jahr wieder da sein.

Michael und ich werden auch wieder dabei sein

2011 German Flatlands GS

Internationaler offener FAI-2-Gleitsegelwettbewerb sowie Norddeutsche Gleitsegelmeisterschaften in Niedergörsdorf – Altes Lager vom 28. bis 31. Juli 2011

Die Flatlands sind entschieden – kein Task heute

Von Südwesten nähert sich relativ schnell ein Frontensystem, das einen fairen Task heute unwahrscheinlich macht. Deswegen hat das Task-Komitee entschieden, heute keine Aufgabe zu stellen. Die Flatlands 2011 sind damit beendet. Flatlands-Sieger: 1. Viktor Milzin (Nova Triton)
2. Axel Finke (Aircross U-Sport)
3. Thomas Strothmann (Mantra M4 )
Beste Dame: Katrin Eick (Nova Mentor)

Nordostdeutsche Landesmeisterschaft: 1. Viktor Milzin
2. Thomas Strothmann
3. Konrad Görg, (Aircross U-Cross)

Die Wettbewerbsleitung und das Organisationsteam bedanken sich ganz herzlich bei allen Helfern, die dieses Event möglich machten, und bei allen Piloten, die teilgenommen haben !

21. August – Flatlands Task 2

Gut gelaunt begrüßte die Wettkampfleitung heute die Piloten. Die gestrigen Tagessieger wurden geehrt. Aircross-Chef Konrad Görg hatte die Preise gestiftet: 1. Viktor Milzin, 2. Axel Finke, 3. Thomas Strothmann. Hans-Hermann Pieper flog gut 100 km bis kurz vor Eisenhüttenstadt. Außerdem wurde der Hauptpreis für den Flatlandsgewinner präsentiert, als Reminiszenz an die jüngere Geschichte unseres Flugplatzes – eine Kalaschnikow, gefüllt mit Wodka ! Um 10.30 ist ein zweites Briefing; noch ist unklar in welche Richtung es geht. Die Wetterberichte tendieren von SO bis SW …

Ergebnisse

Taskergebnis: Viktor Milzin vor Axel Finke

Unser Auswerter Matthias Heib war fleißig, der Task ist bereits ausgewertet. Vorjahressieger und Local Viktor Milzin war 12 Minuten schneller im Ziel als Axel Finke. Hans-Hermann Pieper hat auf freie Strecke gemacht… Klasse Leistung Leute, bei den Bedingungen !

Hans-Hermann Pieper dürfte heute den Streckenvogel abgeschossen haben …

…er hat sich zwischenzeitlich aus Eisenhüttenstadt gemeldet, das sind ca. 120 km Luftlinie. Ob da allerdings der Zielsektor dazwischen lag, wird gespannt erwartet…

Viktor Milzin hat sich aus dem Ziel gemeldet

in der Nähe scheinen noch weitere Piloten gelandet zu sein

Axel Finke hat sich aus Cottbus gemeldet

Die etwas pessimistischeren Wetterberichte hatten Recht. Wir hatten zwischendurch kleine Cumulusansätze, aber überwiegend blau. Basis für viele Piloten nur bei ca. 1.000 m; deswegen sind viele früh abgehockt.
Einige scheinen dennoch weit gekommen zu sein. Axel hat sich aus Cottbus gemeldet, ca. 15 km hinter dem Ziel, hoffentlich hat er den Zielsektor erwischt …

So wie es aussieht scheinen alle Piloten weggekommen zu sein …

bei den blauthermischen Bedingungen nicht selbstverständlich

Es geht los !

Endlich gehts los. Seit Wochen haben wir mal wieder eine einigermaßen vernünftige Streckenflug-Wetterprognose. W/NW-Wind entweder mit oder ohne Cumulus, je nach Wetterbericht und Basis am Nachmittag zwischen 1000 – 1700 m. Wir lassen uns überraschen. Um 09.00 Uhr hat Wettbewerbsleiter Hans-Christoph Budée zum Briefing gepfiffen. Wir haben einen vielleicht etwas ambitionierten Task über 80 km nach Ost-/Südosten mit dem Ziel Kraftwerk Vetschau, kurz vor Cottbus angesetzt. Die anwesenden Cottbusser locken damit noch 15 km weiter zu fliegen, dort sollen herrenlose Bierkisten rumstehen ….. Ohne Helfer würde bei den Flatlands überhaupt nichts laufen. Wir sind dankbar für jeden, der uns unterstützt, sei es Windenfahrer, Lepofahrer oder Startleiter. Michael Zeyfang hat die Koordination des Helferteams übernommen.

German Flatlands GS – Wettkampftage 20./21. August 2011

Liebe Wettkampfteilnehmer, die derzeitigen Wetterprognosen sagen übereinstimmend für Freitag, den 19. August den Durchzug einer Kaltfront voraus und für Samstag und Sonntag Rückseitenwetter. Nach dem Wetter der letzten Wochen sind das hoffnungsvolle Aussichten. Mit Helfern sind wir zwar knapp, aber es haben sich ausreichend Windenfahrer und sonstige Helfer gemeldet, vielen Dank !!! Wir werden den Wettkampf aufgrund der Prognosen auf Samstag/Sonntag beschränken, in der Hoffnung, dass nicht wieder im letzten Moment eine Verschlechterung eintritt. Für den Fall, dass es richtig gut aussehen sollte, richtet euch bzgl. der Rückreise darauf ein, dass es am Sonntag sehr spät bzw. am Montag früh werden könnte … CU in AL, Markus fürs Orga-Team;

Flatlands 2011 GS abgesagt ! – geplanter Ersatztermin 19. – 21. August

Beim freien Fliegen gestern konnten einige wenige Piloten aufdrehen und unter 8/8 Bewölkung etwas Strecke machen. Valerij Volkmann gelang es als einzigem tatsächlich, sich mit 500 – 1.000 m Flughöhe durchzumogeln und den ursprünglich geplanten Task abzufliegen. Die Absage des Task war jedoch auch aus der Retrospektive die einzig richtige Entscheidung. Heute regnet es in Altes Lager und nicht nur dort … Die Prognosen für die nächsten beiden Tage sind ebenfalls schlecht. Die Flatlands GS müssen daher erstmalig ohne einen Task abgesagt bzw. verschoben werden. In Abstimmung mit den anwesenden Piloten und Helfern wird ein Ersatztermin für Fr/Sa/So, 19. – 21. August 2011 angesetzt. Hoffentlich haben wir dann mehr Wetterglück. Aufgrund der flachen Druckverteilung, die immerhin Mitte der Woche noch zwei gute Flugtage bescherte, war die aktuelle Wetterentwicklung nicht absehbar. Der DCB bedankt sich ganz herzlich bei allen unterstützenden Vereinen, insbesondere den wieder zahlreichen Helfern und angereisten Piloten !

28. Juli – Task gecancelt

Task für heute gecancelt … da nur ein kurzes Startfenster erwartet wird bei geringer bzw. kaum Thermik wird die Aufgabe für heute gecancelt und freies Fliegen angesagt.
Alle Winden sind im Einsatz…

28. Juli

Zahlreiche Piloten haben gestern, trotz teils zäher Bedingungen jenseitig der Elbe mitunter beachtliche Flüge hingelegt. Fast alle Piloten sind inzwischen angereist. DCB-Präsi Markus Hanisch hat Helfer und Piloten begrüßt. Das Task-Kommitee hat als Aufgabe einen 37 km-Flug nach Prettin an der Elbe im Süden von Altes Lager gesetzt. Jetzt brauchen wir noch das passende Wetter dafür … Heute früh hat es leicht genieselt. Um 12.30 Uhr ist erneut Briefing.

27. Juli 2011

Der Flugplatz Altes Lager füllt sich langsam. Zahlreiche Piloten sind bereits heute angereist und haben die guten thermischen Bedingungen für Trainingsflüge in Richtung Sachsen genutzt. Unser Trecker-Fahrer Micha Pü, der “Büffeltänzer” hat keinen Grashalm geschont und die Pisten für die Piloten präpariert. Wir sind gespannt, was das Wetter für morgen zum Wettkampfbeginn sagt. Altes Lager ist wettertechnisch immer für eine Überraschung gut.

Micha Pü präpariert die Pisten

Liebe Wettbewerbsteilnehmer, liebe Helfer und liebe Gäste, 

wir heißen euch als Organisationsteam der German Flatlands 2011 ganz herzlich willkommen auf unserer Homepage und natürlich bald bei uns auf dem Platz. Nach einigen anfänglichen Planungsschwierigkeiten finden die Gleitschirm-Flatlands auch 2011 wieder bei uns im Alten Lager statt. Einige Modifikationen zu den letzten Jahren wird es geben. Wir werden dieses Jahr nur an 4 Tagen Tasks ansetzen (Do.-So.), dafür den Wettkampf zum Teil in das Wochenende schieben, was bzgl. Urlaubsbeantragung und Helfersituation evt. für Entspannung sorgen kann. Wenn Not am Mann sein sollte, werden wir euch als Piloten dieses Jahr in den einen oder andern kleinen Hilfsdienst mit einspannen (z.B. Lepo fahren, ggf. Startleiterfunktion für andere Piloten übernehmen), um so die Helfer etwas zu entlasten. Wir freuen uns auf euer Erscheinen und hoffen auf gutes Flugwetter und einen spannenden und unfallfreien Wettbewerb.

Euer Flatlands-Orga-Team

2011 German Flatlands HG | Ergebnisse und Blog

Internationaler Offener FAI-2 Hängegleiterwettbewerb sowie
Nord- und Ostdeutsche Landesmeisterschaften HG
in Niedergörsdorf – Altes Lager

Gesamtergebnisse

Starrflügler German Flatlands gesamt Flexible Drachen German Flatlands gesamt Norddeutsche Landesmeisterschaft 2011 gesamt Ostdeutsche Landesmeisterschaft 2011 gesamt

Tag 4 – 4. August 2011

Beim Briefing um 10:00 Uhr wird nach Empfehlung der Pilotenvertretung und nach Vortrag unseres Wettermanns entschieden, den Wettkampf abzubrechen. Es besteht keine Hoffnung mehr auf wettbewerbstaugliche Wetterbedingungen für heute und morgen. Die Siegerehrung ist um 18:00 Uhr geplant. Dann werden die Gesamtergebnisse hier veröffentlicht.

Tag 3 – 3. August 2011

Heute wurde der zweite Task geflogen. Die Aufgabe war ein Zielflug zum Flugplatz Stölln über 96,1 km. Bisher haben sich vier Piloten aus dem Ziel gemeldet. Hier die vorläufigen Ergebnisse des zweiten Wettkampffuges!

2. Tag – 2. August 2011

Es gab ein 118 km flaches Dreieck von Altes Lager über Baruth und Niemegk zurück nach Altes Lager. Das illustre Teilnehmerfeld, gespickt mit Toppiloten aus Austria und Germany, kämpfte sich bei Basishöhen von ca 1100m im Tiefflug über die brandenburgische Landschaft. Nur Peter Friedemann und Jochen Zeyher können die Aufgabe vollenden. Hier ist das Gesamtergebnis vom Task 1

Tag 1 – 1. August 2011

Noch Restbewölkung mit 8/8, daher wurde der Tag beim Briefing abgesagt. Am Nachmittag reisst die Bewölkung auf, die teils weit angereisten Piloten fliegen sich ein. Wie vorhergesagt erwarten wir gute Thermikbedingungen für morgen !!!

Groundhandling-Seminar 2011

und 12. Juni 2011: Groundhandling an der Ostsee

Am Samstag war es endlich soweit: Nach langer Planung und Vorbereitung fand das erste Groundhandlingseminar in Kooperation mit der Flugschule Fly Magic statt. Fünf motivierte Teilnehmer trafen sich morgens bei Joe, der uns sehr gastfreundlich mit Kaffee und belegten Semmeln empfangen hat. Es folgte der einstündige Theorieteil, in dem die Teilnehmer ein paar Infos und Tipps zur Technik beim Groundhandling bekamen. Im Anschluss zeigten uns Joe und Hans ihr demnächst zugelassenes Schleppgelände direkt am Bodstedter Bodden.

Den Nachmittag nutzten die Teilnehmer individuell, da leider kein Wind wehte. Am Abend waren wir kurz davor, die ersten Fleischstücke auf den Grill zu legen, als die Blätter anfingen sich im Wind zu bewegen. Ich überredete Snezana zum Übungsgelände zu fahren, um zu überprüfen, ob der Wind ausreicht. Dort angekommen fanden wir optimale Trainingsbedingungen vor und verständigten die anderen Teilnehmer telefonisch. So absolvierten wir am Samstagabend unsere erste Praxiseinheit.

Am Sonntagmorgen wehte erneut sehr wenig Wind. Deswegen sahen wir uns (nach einem ausgiebigen Frühstück) die Winde von Joe und Hans an – eine nagelneue BM2. Außerdem haben sich die Beiden eine Abrollwinde gekauft, um in Zukunft auch Bootschlepp anbieten zu können. Mittags sind wir erneut zu unserem Übungsgelände gefahren, wo erst sehr wenig Wind wehte. Dieser frischte im Lauf der nächsten Stunde auf, so daß wir zwei Stunden intensiv trainieren konnten. In der wohlverdienten Pause besuchten wir das Eiscafe Lange, um die verlorenen Kalorien wieder aufzufüllen.

Beim Abschlussgespräch äußerten sich alle Teilnehmer sehr zufrieden und es gab nur wenige Kritikpunkte, die ich beim nächsten Mal umsetzen werde. Das nächste Groundhandlingseminar wird im Herbst auf dem Darss stattfinden, mit der Alternative, bei schwachem Wind das Schleppgelände am Bodden zu befliegen.

Ronny

Vielen Dank an Snezanana und Ronny für die Organisation!

Tipp: Die Bilder werden per Klick vergrößert.

Argentinien 2011

Argentinien 2011

Fluggebiete auf eigene Faust kennen zu lernen erfordert viel Zeit. Will man dies auch noch auf einem anderen Kontinent, mit ganz anderen klimatischen Verhältnissen, reichen oft die üblichen Urlaubstage, die zur Verfügung stehen, nicht aus. Es gibt inzwischen zahlreiche und gute Angebote an organisierten Flugreisen, aber nicht unbedingt in Regionen, die für den ein oder anderen Piloten spannend sind.

Zum Beispiel: eine Tour in Argentinien. Ein Land der Superlative, der Gauchos und der parapentistos und parapentistas. Hat man hier einmal in einem Fluggebiet Kontakt geknüpft zu den einheimischen Piloten, bekommt man auch Kontaktadressen für weitere Spots.

Argentinien ist ein Land mit großen Distanzen. Bei einer Strecke von 800 km spricht man von: `um die Ecke`. Das Bussystem ist hervorragend organisiert. Dennoch kann eine Reise von einem Gebiet in das Nächste einfach mal mindestens 6 – 8 Stunden dauern.

Wenn man also maximal 3 Wochen Zeit hat, inklusive Flugreise hin und zurück, für die man 2 Tage einplanen muss, ist es sinnvoll jemanden zu haben, der hilft die anvisierte Tour zu planen und zu organisieren. Jemanden, der das Land kennt, die Sprache spricht und idealerweise selbst Gleitschirmpilot ist.

Barbara hat all diese Voraussetzungen. 1 Jahr lang ist sie alleine mit ihrem Gleitschirm durch Südamerika getourt, hat sich dann für 2 Jahre in Zentralargentinien in einem der anspruchsvollen Fluggebiete Argentiniens, in La Cumbre, nördlich von Cordoba, niedergelassen und ist wegen ihres Charmes den einheimischen Piloten bekannt.

Egal welches Fluggebiet man besucht, man kennt Barbara aus Austria mit den Rastalocken und die einheimischen Piloten freuen sich einen amigo/a von Barbara kennen zu lernen.

Um also in kürzester Zeit fliegerisch so viel wie möglich von Argentinien zu erkunden, sollte man mit Barbara Kontakt aufnehmen und sich ihrem Slogan anschließen: Flieg Dich frei.

Schnell haben sich 6 Piloten aus unserem DCB-Verein gefunden, die alle Interesse daran hatten, sich in unseren Wintermonaten fliegerisch für die neue Saison 2011 auf diesem anderen Kontinent –  Südamerika –  fit zu machen. Wenn es bei uns noch kalt und ungemütlich ist, verabschiedet sich in Argentinien der trockene Sommer mit den Hammerthermikbärten.

Es wird Herbst, die Vegetation grünt und die feuchte Luft zaubert traumhafte Cumuli in den blauen Himmel unter denen es relativ sanft nach oben geht.

Möchte man als Gruppe keine durchgeplante Reise buchen, bietet Barbara Reisen nach ganz individuellen Bedürfnissen.

Wir DCBler hatten uns entschlossen Zentralargentinien südlich von La Cumbre zu bereisen. Wie lange wir allerdings jeweils an einem Platz bleiben wollten und wo es im Anschluss hingehen sollte, wollten wir einmal vom Wetter abhängig machen (typisch!) und zum Anderen davon, wie uns das jeweilige Fluggebiet gefällt und fliegerisch zusagt.

Schnell wurde klar, dass wir insgesamt 3 Wochen einplanen werden.

Um uns schon mal fliegerisch fit zu machen entschieden wir uns zu Beginn der Reise für einen 1 wöchigen Aufenthalt in Iquique, dem Gleitschirmparadies Chiles: immer fliegbar, so gut wie nie Regen, Dünen-  und Hangsoaring, Handling… Der Tagesablauf ist ein Traum, der zum Alptraum werden könnte, weil man jeden Tag fliegen kann. Der einzige Ausweg nicht fliegen zu müssen liegt in der eigenen Entscheidung:` heute mal nicht.`

Morgens nach dem Frühstück steigt man in den öffentlichen Bus, zu dem man vom Flightpark Altazor 3 Minuten zu Fuß läuft. Die Fahrt kostet 250 Pesos. Man steigt nach ca. 10 Min. Fahrt in einen anderen öffentlichen Bus nach Alto Hospizio, bezahlt 400 Pesos und wird direkt am Startplatz rausgelassen. Dann ist Hangkantensoaring angesagt. Wenn Der Wind nicht zu stark aus Norden bläst, kann man sich auf den Weg machen entlang der Kante bis man den `Absprung` wagt, über die Stadt an den Strand. Hat man entschieden sich auf diesen Weg zu machen gibt es so gut wie keine Landemöglichkeit mehr bis zum Strand. Im äußersten Notfall wäre eine Landemöglichkeit vielleicht im Fußballstadion möglich.

Dann Siesta ganz nach Belieben. Gegen 15.30 Uhr checkt man die Windsituation oder fragt Philip, den Betreiber des Flightparks, ob der Wind stark genug wäre, um nach Palo Buque zum Handling und Dünensoaring zu fahren oder ob man noch einmal in den Bus nach Alto Hospizio steigt, um bei Sonnenuntergang im Flightpark oder unterhalb am Strand zu landen.

Abendessen mit Gleichgesinnten, klönen oder sich vor seinem Zimmer auf die Couch am Balkon setzen und den Abend ausklingen lassen. Fliegen und Erholung vom Feinsten.

Es gibt auch Streckenflugmöglichkeiten und zahlreiche andere Unternehmungen. Aber wenn man, so wie wir, erstmal auf diesem anderen Kontinent ankommen will, genießt man Tag für Tag the same procedure ohne Stress.

Nicht zu unterschätzen ist, dass man um den halben Globus in einem zunächst komplett anderen Klima angekommen ist, an das sich der Körper erstmal gewöhnen muss. Dafür kann Iquique ideal sein.

Wir vom DCB haben auch tatsächlich alle den Wechsel ohne Erkältungen, Darmunregelmässigkeiten,oder sonstigen Verdauungsproblemen überstanden und fühlten uns nach knapp einer Woche fit für unsere Tour in Argentinien.

Die Strecke von Iquique nach Santiago haben wir mit dem Flugzeug zurückgelegt (2,5 Stunden).

Ab Santiago mit einem Semi-Cama-Bus, der komfortabler ist als ein Platz in einem Schlafwagen bei unserer Bundesbahn, in 8 – 9 Stunden inklusiv Grenzformalitäten, für die man etwa 1,5 bis 2 Stunden einkalkulieren muss, über die Anden nach Mendoza. Wenn man viel Zeit hat, lohnt es sich diese Strecke untertags zurückzulegen.

Das Panorama ist atemberaubend.

Wir aber sind nachts gefahren, um möglichst bald in Mendoza anzukommen.

Dort haben wir Barbara getroffen, die uns mit Marcos, unserem Busfahrer für die kommenden 2 Wochen, am Busbahnhof abgeholt hat. Jetzt war die Crew komplett. Marcos, ein Pilot, der vor 2 Jahren einen schweren Unfall hatte- http://helpmarcoswalk.blogspot.com/- sollte uns mit seinem Kleinbus 2 Wochen lang kutschieren.

Barbara hat die Organisation übernommen und sich jeweils auf unsere Bedürfnisse eingestellt. Angefangen von den Zimmerbuchungen bis hin zu den Kontakten zu den jeweils einheimischen Piloten, von denen wir vor Ort am Startplatz jeweils gebrieft wurden, hat sie alles organisiert.

Jeweils lag es an uns, ob wir in einem Luxushotel oder in Cabanas in 1, 2 oder 4 Bettzimmern untergebracht werden wollten. Auch, dass wir immer kurzfristig und erst vor Ort entscheiden wollten wie lange wir bleiben, stellte dank Barbaras Kommunikation mit den Vermietern kein Problem dar.

Zunächst also Mendoza. Unser erster Spot in Argentinien. Die Fliegercommunity in Argentinien ist so ganz anders als bei uns. Es fällt mir schwer zu beschreiben was hier so anders ist. Ich versuche einfach mal zu beschreiben was wir erlebt haben:

Zunächst fällt auf, dass, sobald man sich einem Fluggebiet nähert, am Straßenrand überall Schilder stehen mit der Aufschrift: Parapente.

Parapente kennt man. Parapente will man haben. Parapente ist in Argentinien ein touristisches Ereignis. In den Fliegerspotregionen leben Menschen vom Tandem (biplace-) fliegen. Es ist kein Nebenjob. Viele Piloten leben davon und ernähren ihre Familie. Auch Marcos, unser Busguide, hat vor seinem Unfall seine Familie als Pilot ernährt. Die Startplätze sind Arbeitsplätze für die Einheimischen. Und alle Piloten sind stolz auf ihr Fluggebiet, egal ob als Tandem- oder Hobbypilot, die es hier natürlich auch gibt.

Wie schon erwähnt hat Barbara dafür gesorgt, dass wir in jedem Fluggebiet von einem Einheimischen gebrieft wurden. Bis ins letzte Detail wird jedem interessierten Besucher geschildert wie das Fluggebiet `tickt`: das Wetter, die Flugmöglichkeiten. Man erfährt einfach alles, was erforderlich ist.

In Mendoza kann man meist vormittags und nachmittags fliegen. Über die Mittagszeit ist der vorwiegend thermische Wind oft zu stark zum Starten. Bei guter Sicht sind die Anden zum Greifen nah. Es ist traumhaft bis in die Abenddämmerung hinein zu fliegen, kurz nach Sonnenuntergang zu landen und gemeinsam an der Bar am Landeplatz ein Landebier zu trinken.

Hier lebt auch Armando von `parapente`. Mit seinem Jeep, Jahrgang 1945 mit einem Fordmotor 5,2L von 1982 mit Gasantrieb steht er für 30 Pesos für die Auffahrt zum Startplatz zur Verfügung. 25 Minuten dauert die Fahrt über Stock und Stein. Eine Strecke, bei der man ganz schön durchgeschaukelt wird, die Armando aber im Schlaf zurücklegt.

Drei Tage sind wir geblieben in einer Cabana mit großem Garten, Asado (Grill-)platz und Swimmingpool.

Weiter ging unsere Reise Richtung Osten nach Merlo.

Mitten in der Nacht kamen wir in unserer, von Barbara vorreservierten, Unterkunft, in den Cabanas `Quechalen` direkt am Landeplatz, an. Kleine schnuckelige 2-, 3- und 4- Bettzimmer inklusive Frühstück.

So ganz nebenbei stellte Georg fest, dass ihm sein Kulturbeutel abhanden gekommen sei. Er kaufte sich eine neue Zahnbürste und was sonst noch nötig ist für die tägliche Körperpflege und machte sich weiter keine Gedanken darüber, wo genau er ihn letztmalig in der Hand hatte.

Die Nord –  Süd ausgerichtete Ridge lädt zum Streckenfliegen ein. Es wird nach Westen gestartet und es werden hier, entlang der Kante, nicht selten Strecken über 100 km geflogen. Wichtig ist es, für alle Fälle, sich entlang der Hauptstraße zu orientieren. Mitten in der Pampa abzusaufen würde mehr als nur einen Fußmarsch bedeuten. Außer man scheut keine mehrstündige Wanderung durch nicht besiedeltes Gebiet.

In Merlo sollte man bis zur Mittagszeit gestartet sein. Dann dreht der Wind fast immer auf Ost, gewitterträchtige Cumuli drängen über den Grat und der Rückenwind bläst einem in den Nacken.

Bisher sind wir jeden Tag geflogen.

Als am 4. März bereits morgens nach dem Frühstück, gegen 10 Uhr, dicke Wolken über den Grat quollen, entschieden wir uns an diesem Tag ausnahmsweise mal zu wandern. Müde, erschöpft und durstig kamen wir nach unserem Fußmarsch am späten Nachmittag in unserer Unterkunft an.

Nach 6 Tagen in Merlo fuhren wir weiter nach La Cumbre. Da das Fluggebiet Mina Clavero auf dem Weg liegt, planten wir einen kurzen Abstecher zu machen.

Kurz vor der Abfahrt aus Merlo bekam  Barbara einen Anruf aus Mendoza, dass ein Kulturbeutel liegen geblieben sei den ein Pilot vorsichtshalber mal mitgenommen habe auf seinem Weg nach Mina Clavero. Vielleicht könne man sich dort oder in einem der anderen Fluggebiete ja treffen.

In Mina Clavero angekommen besichtigten wir zunächst den Landeplatz. In dieser Region gibt es nur ganz wenige Aussenlandemöglichkeiten.

Auf dem Weg zum Startplatz parkt man das Auto auf einem großen Parkplatz mit dem –  üblichen – Artesaniàladen. Die letzten 50 m Anstieg und dann den etwa 20 minütigen Weg über ein felsiges Hochplateau legt man in der Regel zu Fuß zurück. Da ein Wettbewerb stattfand und dank Barbaras Verbindungen wurde unser Equipment mit einem Unimog zum Startplatz transportiert.

Die kleine Wanderung über das Plateau ist ein Naturerlebnis besonderer Art, das wir ohne Packsäcke genossen. Der Ausblick war gigantisch.

Am Startplatz herrschte das übliche Wettbewerbstreiben mit allerdings relativ entspannter Atmosphäre. Es waren noch etwa 25 Minuten Zeit bis das Startfenster geöffnet werden sollte. Auch hier wurden wir von einem einheimischen Piloten gebrieft, der uns als Wettbewerbsteilnehmer für die X-alps 2011 vorgestellt wurde. So lernten wir              Martin Romero kennen.

Vier von uns schafften es noch vor Öffnung des Wettbewerbfensters zu starten, um aber wetterbedingt baldmöglichst zu landen. Im Süden stand eine fette Wolke, aus der es bereits abregnete. Viele der Piloten, die zwar versuchten oben zu bleiben, wurden nach unten `gewaschen`. Einer der Piloten, der, wie wir, auch nicht am Wettkampf teilnahm, schaffte es nur noch bis in den nächststehenden Baumwipfel am Landeplatz. Dem Piloten ist nichts passiert, aber die Baumkrone zierte ein großes, buntes Schirmtuch. Ronny, Björn, Michael und Georg, die bereits sicher gelandet waren, halfen bei der Rettung. Nach 2 anstrengenden Stunden war der Schirm gerettet und der Baum um einige Äste ärmer.

Weiter ging es – Kulturbeutel war jetzt wieder mit im Gepäck – nach La Cumbre, unserem letzten Fluggebiet für das wir 3 Tage eingeplant haben.

La Cumbre ist ein nettes kleines überschaubares Städtchen, in dem es auffallend viele Bio- und Naturkostläden  gibt und angeblich die beste Eisdiele weit und breit  -was wir auch mehrmals ausgiebig übergeprüft haben. Unsere Unterkunft hat den Charme einer ehemals herrschaftlichen Villa, die, wie ihre Besitzerinnen, in die Jahre gekommen ist. In der Garage stehen ein roter VW Polo neben einem super gepflegten Ford Modell T von 1925.

Zum Startplatz Cuchi Corral könnte man auch in 45 Minuten mit dem Fahrrad fahren, die es in La Cumbre zu mieten gibt. Wir waren dazu allerdings zu bequem. Wir ließen uns von Marcos im Bus fahren. Der Startplatz ist tricky: es kann sehr schnell zu böig zum Starten werden. Der Wind kommt meist im entscheidenden Moment von der Seite oder auch von hinten. Am zweiten Tag waren plötzlich ausschließlich Pilotinnen in der Luft. Dies veranlasste meine Kollegen dazu, diesem Spot mit dem tückischen Startplatz den Namen Zickenstartplatz zu geben: `überdurchschnittlich viele Frauen in der Luft und ein zickiger Platz zum Starten.`

Am letzten Abend lernten wir dann noch Hernán Pitocco kennen, einen Acropiloten, der ganz oben auf der Weltrangliste steht. Wir haben den Abend bei Wein mit Gesprächen über Manöver, Fliegen und überhaupt … mit viel Spaß ausklingen lassen.

Unsere Heimreise traten wir von der nächstgelegenen Großstadt Cordoba, der nach Buenos Aires zweitgrößten Stadt Argentiniens, mit dem Flugzeug nach Santiago de Chile an. Von dort über Madrid und nach insgesamt ca. 24 Stunden landeten wir mit vielen Eindrücken, Erlebnissen und Flugerfahrungen im Gepäck heil wieder in Berlin.

 

Eine Auswahl von Bildern von unserer Reise findet Ihr hier:

Argentina:

https://picasaweb.google.com/bjoerni.de/ParaglidingInArgentina?feat=email#

 

Iquique und Santiago:

 

oder ueber unseren Reise – Weblog :

http://dcbatargentinien.twoday.net/

 

 

2010 German Flatlands GS

Internationaler Offener FAI-2 Gleitsegelwettbewerb sowie
Nord- und Ostdeutsche Gleitsegel – Landesmeisterschaften
in Niedergörsdorf – Altes Lager 02. bis 06. August 2010

06.08.2010                                                                                                                            Heute Abend gibt es eine Abschlußfete; für Musik und das leibliche Wohl ist gesorgt. Jeder ist wie immer herzlichst eingeladen

< bis denn

Gestern hatten wir noch etwas Optimismus mit dem Wetter von heute. Doch ein Blick aus dem Fenster genügte, um den heutigen Tag abzusagen. In der Wertung der Norddeutschen waren leider nur 6 Piloten, der beste war Ralf Kopp
Landesmeisterschaft Nord
< Ralf Kopp, der beste Norddeutsche Pilot

05.08.2010                                                                                                                        Alle Piloten sind zurück. Christian Müller hatte das Glück, bei einer Feier einzulanden, zu der er dann eingeladen wurde. Den Rückweg machte er auf Schusters Rappen quer durch den Truppenübungsplatz.
Ergebniss Task 3
< Alte Gemäuer, von Christian entdeckt.

Pünktlich um 15:00h melden sich Sascha Schlösser, Martin Serner und Viktor Milzin aus dem Ziel.

< …. wieder landen!

Es geht doch etwas zäher als erwartet. Viele Piloten versuchen ihr Glück beim zweiten Start.

< gemeinsam nach oben

Die heutige Aufgabe geht nach Brandenburg an der Havel. Die Strecke führt in Richtung NW und ist ca 56 km lang. Hinter der Autobahn liegt eine ED-R, wir haben einen Wendepunkt eingebaut, um diese zu umfliegen. Das Fenster ist seit 12:15 offen. Vermutlich wird um kurz nach 15:00 der erste Pilot im Ziel stehen.
< Der Rückholer sagt zum Piloten …….

Heute morgen begrüßt uns Sonnenschein und eine frische Brise aus SO. Unser Meteorologe vermutet schwache bis mäßige Thermik. Vom Westen zieht eine Kaltfront an, vermutlich wird sie uns morgen erreichen. Nächstes Briefing um 11:30 am Startplatz
Gesamtergebniss nach Task 2
< Ralf führt in der Gesamtwertung

04.08.2010

Ralf Kopp hat sich am weitesten bis zum Ziel vorgekämpft, zweiter Dieter Lische, den dritten Platz heute holte sich Florian Maiwald.
Ergebniss Task 2
< Gaby, Ralf, Katrin am Ergebnisboard

Dieter Lische hat sich 17 km vor dem Ziel gemeldet, Ralf Kopp fehlten 15 km. Von Viktor Milzin wissen wir noch nichts. Es ist möglich das er noch unterwegs ist. Alle anderen Piloten stehen am Boden.
< Entspannung vor dem Start                                         

Die Hälfte des Feldes steht wieder am Start. Vom Westen her schieben sich Cirren heran.    Bald wird alles abgeschirmt sein. Viel Zeit um Thermikanschluß zu bekommen ist nicht mehr.   Im Osten sieht der Himmel besser aus.
< vom Westen kommte warme Luft

Der Seitenwind aus Süd sorgt für schwierige Startbedingungen. Die Thermik ist recht gut, es gehen immer wieder gute Ablösungen durch.
< Briefing am Morgen

04.08.2010

Rückseitig einer abziehenden Front gerät labile Luft unter Hochdruckeinfluss. Unser Meteologe ist optimistisch für den Tag. Die Pilotensprecher entscheiden sich eine Aufgabe nach Beeskow fliegen zu lassen. Die Taskstrecke ist ca 90 km und führt Richtung Ost, knapp an der FL65 Luftraum C Absenkung Berlin vorbei. Der Wind weht aus SW. Nicht ganz einfach für die Piloten, Navigation und vorhalten ist gefragt.

03.08.2010

Heute morgen regnet es. Vom Westen her schiebt sich eine verwellte Kaltfront über uns hinweg. Wenn wir Glück haben, können wir heute Nachmittag Schleppbetrieb machen.
< Hans, Tagessieger gestern

02.08.2010

Die letzten Piloten sind zurück, das letzte GPS-Gerä ausgelesen. Es fängt wieder an zu regnen. Zeit um endlich ein Bier zu trinken.
Ergebniss Task 1
< Feierabendtätigkeiten für die Helfer

Hans Bausenwein hat die Strecke fast geschafft, ihm fehlten knappe 4 km bis ins Ziel. Vermutlich hat Viktor Milzin den zweiten Platz gemacht. Tobi sagt “Die frühen Starter hatten Probleme hoch zu kommen, die späten Starter hatten eher Mühe wieder auf den Boden zu kommen”
< Sascha am Start, im Hintergrund sein Nachwuchs

02.08.2010

Die Wolken sehen recht dunkel aus, es ist schwer zu entscheiden ob sie noch harmlos sind. Die Steigwerte sind gering, einige Piloten haben sich von der ersten Wende am Boden stehend zurückgemeldet.
< Ronny hat den Startplatz Süd im Griff

Die Pilotensprechen entscheiden sich ein Dreieck über 40km fliegen zu lassen. Als erste Wende steht die Kirche in Markendorf auf dem Programm, dann der Flugplatz Reinsdorf und Retour.
< Der erste Task steht

Um 10:00h findet das Eröffnungsbriefing statt. Die meisten Piloten sind gestern angereist, ein paar Locals warten zu Hause ab. Heute früh hat es hier geregnet, doch langsam schiebt sich die Sonne aus den Wolken. Auf jeden Fall probieren wir jetzt erst einmal Flugbetrieb, vieleicht wird es später besser.
< Torsten macht das Wetterbriefing

01.08.2010

Südwind, recht stark, der Schleppbetrieb fällt heute aus.

< Lenticularis

01.08.2010

Kaum sind die Piloten der Flatlands HG abgereist, füllt sich der Platz mit den Gleitschirmfliegern. Obwohl der Wetterbericht kein Super-Streckenflugwetter verspricht, können manche Piloten ihre Ungedult kaum zügeln.
< Florian ist einer der ersten Piloten

Streckenflug-Workshop 2010

Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr

..fand auch 2010 wieder ein vereinsinterner Streckenflug – Workshop statt. Das Thema fand nicht nur bei den Vereinspiloten großes Interesse, sondern auch bei noch nicht Vereinsmitgliedern, die herzlich willkommen waren.
Auch in diesem Jahr kamen fast alle Interessenten, die sich per Mail gemeldet hatten.
Als Veranstaltungsort wurde das Lokal der Freiflieger in Friedrichshain gewählt: http://www.freiflieger-berlin.de
Das Lokal ist gemütlich und hat alle technischen Voraussetzungen für eine derartige Veranstaltung, wie große Projektionsfläche, Beamer, Anlage und Wireless LAN. Da im Herzen des Friedrichhains gelegen, hatten einige Teilnehmer und die beiden Referenten Probleme bei der Anfahrt wegen des regen Berliner Feierabendverkehrs. So begann die Veranstaltung mit fast einer Stunde Verspätung, wofür ich mich bei den pünktlich Erschienenen auch hier noch einmal entschuldigen möchte.
Ich hoffe, Ihr stimmt mit mir überein, dass es sich gelohnt hatte zu warten. Zu Beginn stimmte Claus Gerhard mit seinem Vortrag vom letzten Jahr “Flachlandflugtipps aus dem Alten Lager” auf den Workshop ein.
Im Anschluss übernahm unser Vereinspilot Lukas Bader die Regie für die Gesprächsrunde. Die Zeit verging wie im Flug. So viele Themen, die angesprochen worden waren, Tipps, Anregungen …
Ich kann hier alles gar nicht wiedergeben. Ich danke ganz herzlich unserem Vereinspiloten Björn Gerhart für seine persönlichen Notizen, die er gemacht hat und die er uns hier zur Verfügung stellt. Sie geben einen guten Überblick über die Themen des Abends. Plötzlich war es nach 23 Uhr und noch immer nicht alle Themen waren angesprochen gewesen. Fazit dieses Abends könnte sein: das Thema “Streckenfliegen, besonders im Hinblick auf unser Fluggebiet Altes Lager” ist derart umfassend, dass es sich nicht in 2 – 3 Stunden abhandeln lässt. Auch wenn der ein und andere Pilot seine Frage an diesem Abend nicht anbringen konnte, hoffe ich, dass es für jeden Piloten eine Anregung oder Tipp gab, der weiterhelfen kann seine persönlichen, fliegerischen Ziele genauer zu definieren und zu verfolgen. Ich möchte dazu ermuntern, unsere erfahrenen Vereinspiloten ab und an auch einmal einfach direkt am Platz anzusprechen. Dank an unsere anwesenden Gleitschirm – Fliegercracks Viktor Milzin, Robert Bernart und Markus Henninger, die sich an diesem Abend zur Verfügung gestellt hatten auf Fragen einzugehen und an Manfred Welp, der mich bei der Planung des Workshops unterstützte. Er hat eine interessante Liste mit Links zusammengestellt zu den Themen:

  • Wetter

  • Flugvorbereitung

  • Wie man ein GPS (Garmin) einrichtet

  • Wie bekomme ich Lufträume auf das GPS

  • Thermikpunkte Altes Lager auf das GPS spielen

  • Fliegen im Team

Diese stellt er hier allen Interessenten zur Verfügung.  Unser Drachen – Vereinspilot Mike Füllgrebe hatte sich vorab bereit erklärt noch über das Thema “XC-Optimierung für Dreiecksflüge” zu sprechen.
Im Hinblick auf die Uhrzeit, die rauchenden Köpfe nach dem ganzen Input, war es leider nicht mehr möglich bei den Teilnehmern die nötige Konzentration dafür einzufordern.
Das Thema ist äußerst spannend und interessant und sollte auf alle Fälle berücksichtigt werden, sollte es eine Workshop – Fortführung geben, bzw. ein Seminar, in dem es wieder um das Thema “Streckenfliegen im Flachland / Altes Lager” geht.
Wer unmittelbar Fragen hat, sollte Mike einfach direkt ansprechen. An fliegbaren Tagen ist er meist am Platz.

Organisation und Redaktion: Sonja Zeyfang

Freiflieger Berlin (ext. Link)

Interessante Links von Manfred (pdf)

Björns Notizen (pdf)

2009 Berliner suchen Abenteuer in Brandenburg (Berliner Morgenpost)

Mit dem Gleitschirm abheben und den Himmel über Jüterbog genießen. Perfekte Bedingungen auf dem Flugplatz Altes Lager

Berliner suchen Abenteuer in Brandenburg

Von Jürgen Mundt. Wer sich als Tandemgast mit dem Gleitschirm in die Luft begibt, kann Überraschungen erleben. So erging es vor einiger Zeit auch einer Berlinerin, die das luftige Abenteuer gesucht hatte. Was als normaler Flug auf dem Platz Altes Lager bei Jüterbog (Teltow-Fläming) begann, endete mit einem deutschen Rekord. „Es herrschten an diesem Tag einfach perfekte thermische Bedingungen“, sagt Markus Henninger vom Drachenflieger Club Berlin (DCB). Anstatt nur einige Sightseeing-Runden über den Platz zu drehen, ging es Richtung Autobahn und allmählich auf 2000 m Höhe. Auch den Tandemgast hatte der Ehrgeiz gepackt. Gemeinsam mit Markus Henninger ging es immer weiter. Gelandet wurde 128 Kilometer von Jüterbog entfernt zwischen Magdeburg und Helmstedt. Dieser deutsche Rekord im Tandemflug hatte rund ein Jahr Bestand und wurde erst vor einigen Wochen eingestellt. Ich sollte bei meinem Flug weniger Glück haben. Es herrschte „Blauthermik“ – ein Wort, dass ich erst an diesem Tag auf dem ehemaligen Militärflugplatz gelernt habe. Strahlend blauer Himmel erfreut zwar jeden Ausflügler, doch das Fehlen von Kumuluswolken am Himmel ist auch ein fast sicheres Zeichen für nur wenig Aufwind. Was ich ebenfalls an diesem Sonnabend lerne: „In der Luft sagen wir alle Du“, höre ich von Markus. Doch bevor es in die Luft geht, gibt es eine kurze Einweisung. „Sicherheit wird bei uns ganz groß geschrieben“, sagt mein Tandempilot und erklärt mir das Gurtzeug und den Sinn des „Rucksacks“ der bei einer etwas härteren Landung den Rücken schützen soll. Dann geht alles sehr schnell. Das Schleppseil wird eingeklinkt und Henninger meldet der Winde „Pilot und Passagier startklar“. Das Seil strafft sich und es folgen ein kurzes „fertig“ und „Start“. Start heißt in diesem Fall aber nicht abheben, sondern erst einmal laufen. Der Gleitschirm füllt sich mit Luft, der Widerstand wird größer und plötzlich haben die Füße keinen Kontakt mehr zum Boden. Markus gibt mir das Zeichen zum Hinsetzen: Gleitschirmfliegen ist also doch bequem. Die Seilwinde versieht zuverlässig ihren Dienst und zieht uns auf 400 Meter Höhe. Nach dem Ausklinken drehen wir unsere Runden über dem Flugplatz. Die Aussicht ist grandios. Beim Gleiten stört kein Geräusch, nur das Variometer beginnt kurz zu piepen und gibt damit Signal, dass wir an Höhe gewinnen. Doch die Hoffnung ist nur kurz, das Gerät verstummt und der Platz Altes Lager kommt allmählich wieder näher. Nach knapp 20 Minuten setzt Markus zur Landung an. Alles klappt perfekt, der Protektor im Rucksack wird nicht gebraucht. Die Saison der Gleitschirmflieger dauert – wenn es die Witterung erlaubt – bis Ende Oktober. Jährlich nutzen viele Berliner und Brandenburger die Chance auf einen Blick von oben. Der Tandemflug mit dem Gleitschirm kosten 55 Euro. Am Himmel über Jüterbog haben auch Drachenflieger und Trikepiloten ihr Zuhause. Wer sich für einen Mitflug im Doppelsitzerdrachen entscheidet, für den beginnen die Preise bei 80 Euro. Dafür wird der Drachen in einer Höhe von 700 Metern ausgeklinkt. „Viele bekommen einen Flug-Gutschein geschenkt“, sagt der Vereinsvorsitzende Henry Maek. Auch wenn manche vorher sehr skeptisch seien, „die meisten sind hinterher ganz begeistert und hatten sehr viel Spaß am Flug.“ Der Club der Berliner Drachenflieger hat rund 180 Mitglieder. „Gäste, ob als Zuschauer oder als Mitflieger, sind uns immer sehr willkommen“, sagt Maek. Weitere Infos: www.dcb.org Einfach genießen: Gleitschirmfliegen ist entspannend. Nur Höhenangst sollte man nicht haben Foto: Markus Henninger/Drachenflieger Club Berlin