Am 4. Oktober also reisen Didi, Maestro Alu, Momo und Tomaje, dokumentarisch begleitet von Fabia nach Kathmandu und Rainaskot in der Lamjung Region um endlich dort für die Menschen zu spielen.
Eigentlich waren wir schon fast nach Nepal unterwegs, als CoViD „dazwischen“ kam. Wir geduldeten uns, spielten unsere Show für die Kinder und Familien im Ahrtal, als die äußeren und inneren Gegebenheiten nach der Flutkatastrophe wieder soweit einigermaßen in trockenen Tüchern waren, daß man überhaupt wieder was anderes als Wasser aufnehmen konnte.
Jetzt, ein paar Jahre später und 2 Wochen nach der Wiederaufnahmeprobe gehts also ENDLICH los: Namaste Sonja Zeyfang, Wolfgang Obrecht, Susie Wimmer, Nicolai Deutschmann und Fabia Mendoza.
Bis zum 21. Oktober geben wir unser Bestes. Der Drachenflieger-Club Berlin e.V. (DCB) hat uns auch schon sein Bestes gegeben: dieser Verein hat uns auf ihrem Flugplatz in Altes Lager Raum und Platz zum Proben und ein herzliches Publikum für den Auftritt geboten: danke dafür!
Die Wetterprognosen sind sehr unsicher und wechseln ständig. Wir hoffen das Beste und starten den Wettbewerb. Am Montag wird es keine Aufgabe geben. Einschreibung auch am Montag 24.07.2023 zwischen 18:00h und 20:00h möglich.
Forcasts are very uncertain . We hope for the best and start the competion. No Task on monday. Registration is also possible on Monday 24.07.2023 between 18:00h and 20:00h.
Briefing für Helfer Montag 24.07.2023 16:00h im Zelt
Am Samstag 04. März findet ein Online-Theorie-Kurs für angehende Windenfahrer statt. Zeit 9:00 – ca. 12:00h. Anmeldung bitte per Email an tobias.grundmann@dcb.org. Danke an die Norddeutsche Gleitschirmschule für die Unterstützung.
Wettbewerbsstart, nach dem Eröffnungsbriefing, Begrüßung, Wahlen usw. und mit den besonderen Hinweisen zum Luftraum über Altes Lager kanns losgehen. Die Tasksetter Carlos, Lukas und Berd Otterpohl arbeiten die Aufgabe aus.
Der Task geht heute nach Luckau und zurück. Race to goal 106,4 Km. Traumhaftes Wetter. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Helferkoordinierung lief es dann aber immer besser und um 14:00 war auch der letzte Wiederstarter in der Luft. Vielen Dank an unsere Helfertruppe wegen der guten Disziplin!
Gewinner FAI 1: Jiri Gut in 2:02 h, FAI 5: Dirk Ripkens in 1:58 h
Die ersten Starter der German Flatlands HG 2022Startleiter Bernd Wachowski
Herzlichen Dank an Dirk, der am letzten Sonntag, mit Unterstützung von unserem Gleitschirm-Fliegerkollegen Robin, sich um die Fahrrad-Leichen im Seitenbunker useres Windenshelters gekümmert hat.
Wie er Euch selbst bereits per Rundmail informiert hat, haben die Beiden die Räder wieder fit gemacht:
“Wir haben alle aufgepumpt, Schrauben nachgezogen, Bremsen kontrolliert, Probegefahren und mit einem DCB-Aufkleber markiert. Neben 7 “normalen” Rädern zw. 26- und 28-Zoll, gibt es noch folgende Highlights:
1 Tretroller,
1 Micro-Faltrad ca. 12-Zoll (ließe sich sogar evtl. beim Flug mitnehmen)
1 Kinderfahrrad ca. 20-Zoll
1 Fahrrad-Leiche ist noch übrig und das Rad von Jens haben wir aufgrund der Rückmeldung nicht angefasst.
Sie stehen jetzt unangeschlossen im Seitenbunker zur allgemeinen Nutzung.”
Der Wettkampf-Pilot Oliver Blonske aus Düsseldorf fliegt seit Anbeginn regelmäßig bei den Gleitschirm Flatlands in Altes Lager mit. Dieses Jahr belegt er den dritten Platz in der Overall-Wertung. Hier lässt er den Wettbewerb 2018 aus seiner Sicht Revue passieren.
Die Vorfreude auf die Woche Altes Lager war bei mir riesig, auch wenn die Deutsche Gleitschirm Liga mal wieder einen der wenigen rein deutschen Wettbewerbe ignoriert hatte und parallel einen Ligatermin in Österreich gesetzt hatte.
Das war für die Locals und Top Piloten aus dem Berliner Club um so ärgerlicher, mussten diese ein Heimspiel gegen eine Tages An- und Abreise nach Salzburg zu tauschen. Damit sinkt der sportliche Wert der Flatlands natürlich immer mehr. Aber hier müssen die betroffenen Piloten auch selber reagieren bzw. die Finger für das kommende Jahr heben.
Um so schöner war die vergangene Woche am Flugplatz in Altes Lager. Als Teilnehmer der ersten Stunde zu den Flatlands war vorher eigentlich nur klar, dass es wenig bis gar nicht regnen wird, also sprach nichts gegen eine sonnige Woche Camping und fliegen in kurzen Hosen. Ob es fliegt, weiß man ja immer erst hinterher.
Nach meinem ersten Schlepp in einen kleinen Dusty mit schönstem Seitenwind spielte ich allerdings ehrlich mit dem Gedanken baldigst wieder abzureisen wenn das auch nur annähernd so weitergeht. Zum Glück waren die Bedingungen nur am ersten zu recht gecancelten Tag so heftig. In den nächsten drei Tagen brauchte ich ungewohnter Weise insgesamt nur vier Schlepps um den Platz mit Basishöhe zu verlassen. Maseltov!
Am ersten Tag war die Distanz der Strecke mit nur 40km rückblickend etwas „konservativ“ gesetzt, aber mit über der Hälfte des Feldes im Goal wurde alles richtig gemacht. Alleine die Rückfahrt mit einem mehr als euphorischen “Funker Martin” aus Köln „im Goal“ war es wert. Bei einem ausgedehnten Stopp an der Tanke wurden dann auch “einige” Landebiere geöffnet.
Daher ein großes Lob an die Wetterfee Birger aus Dresden! Seine morgendliche Präsentation des Wetters war ein Traum, unterhaltsam aber auch endlich mal verständlich rüber gebracht, zusätzlich mit den Animationen im Hintergrund wurden alle vorzüglich bespaßt. Im Großen und Ganzen waren seine Prognosen für die Tagesgüte immer stimmig und zutreffend.
Zum zweiten Task wurden daher direkt mal 80km ausgeschrieben. Das von Markus Henninger als Tasksetter angekündigte Panorama über den Brandeburger Seen war dann auch wirklich sehr sehr beindruckend. Mitten überm See stiegen ca. 20 Segelflieger, die unter, über und neben unserer ersten Mini Gruppe im Zielanflug ebenfalls im Wettkampfmodus entgegen schossen. Die Badehose brauchte wieder die Häfte aller Piloten nicht auspacken, da sie das Goal in Rathenow erreichten. Der Rückweg war mit meiner Gruppe wieder recht kurzweilig unter anderem durch die kühlen Landebiere an der Tanke und am Bahnhof.
Denn leider gibt es bei den Flatlands keinen aktiven Rückholservice. Die Organisation der ca. 40 Personen vom Bodenpersonal bindet alle möglichen Ressourcen. Um so größer ist die Motivation es bis in das Goal zu schaffen, weil dort meistens ein Bahnhof ist und die Regios mit Umweg über Berlin irgendwie alle ins Alte Lager führen.
Für den letzten Tag kündigte Birger für ca. 15 Uhr mega Thermik und fette Wolken an. Genau so kam es dann auch. Aus blauem zähen Gehacke wurde eine prächtiger Flugtag und ein halbes dutzend Piloten wartete daher geduldig 1-2 Stunden über dem Platz und gaste dann mit erlaubter max.Höhe von 2200m los. Das sollte sich für uns Spätstarter auszahlen, denn heute stellte es mit den 65km Hin und Rück die meisten Piloten auf dem Rückweg gegen den Wind im Schatten ab und nur 11 Piloten landeten wieder am Platz. Dort wurden wir von Andreas Lieder direkt nach Bodenkontakt mit eiskaltem Landebier versorgt.
Dieser Tag mixte allerdings noch einmal gründlich durch und am Ende waren neben dem verdienten Sieger aus der Schweiz, Peter Hürlimann, der jeden Tag seine eigene, nicht superschnelle aber zügige Linie flog, noch Lukas Bader auf 2.Platz und meine Wenigkeit als Dritter, beide mit dem Konzept hier jeden Tag mit Handbremse anzukommen, letzendlich happy auf dem Treppchen. Lukas ist vorher sogar noch die Flatlands bei den Drachen mit geflogen.
Die Stimmung am Flugplatz war wie immer ausgezeichnet, fast ausnahmslos alle Teilnehmer und die zahlreichen Helfer campten in verschiedenen Lagern am Platz. Ob mit Zelt, Wohnwagen, Bus, Wohnmobil oder im Kofferraum. Alle sind morgens und abends am Platz, man kocht oder grillt zusammen und das laute Lachen irgendwo verstummt immer erst nach Mitternacht. Mit oder ohne Regen geht es auch mal in den Geschwaderbunker wo es immer frisch gezapftes Bier für kleines Geld gibt oder auch mal spontan eine ausgedehnte Party bis in die Morgenstunden wie im letzten Jahr.
Insgesamt eine superschöne wie unvergessliche Woche, die der Berliner Club da mit einem riesigen Aufwand wieder für uns Piloten gestemmt hat.
Meinen persönlichen Dank nochmal an alle, die in ihrer Freizeit den Schleppbetrieb für die Teilnehmer ermöglicht haben. Der Planet brannte unbarmherzig auf den Platz, trotzdem wurde den ganzen Tag mit 6 Winden, Starthelfern, Startleiterinnen, Leppofahrern und vielen anderen perfekt geschleppt. Nur 60 Piloten aber täglich insgesamt 100 Personen auf dem Platz sprechen für sich. Ich habe mich jedenfalls sehr über meinen wunderschönen Bären gefreut und schaue mit Begeisterung auf die nächsten Flatlands in 2019.
Sonja Zeyfang hat als Beauftragte des DHV, mit Unterstützung durch Ronny und Thomas, auch in diesem Jahr ein erfolgreiches Schleppseminar zum Saisonstart durchgeführt. Vielen Dank.
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Am Wochenende des 1. und 2. März 2014 fand im Alten Lager unter der Leitung von Sonja Zeyfang ein DHV-Windenschleppseminar statt. Hier der ausführliche Bericht. Ziel war die Sensibilisierung aller Schleppbetrieb-Teilnehmer (Pilot, Startleiter, Windenfahrer) um einen möglichst sicheren Flugbetrieb zu gewährleisten. Die bunt gemischte Truppe von ca. 25 Teilnehmern bestand aus HG-, GS- und/oder UL-Piloten mit unterschiedlichster Piloten-, Startleiter- und Windenführer-Erfahrung. Unter ihnen waren auch zwei Gastpiloten, an denen wir eine klassische Platzeinweisung „üben“ konnten (Wer erinnert sich denn schon noch, wo die Enthaftungserklärungen liegen?) Der Theorieteil Samstag früh wurde von Sonja (als Leiterin und GS-Pilotin), Ronny Schmidt (als EWF) und Thomas L. (als HG-Pilot) gestaltet. Wichtige Themen waren unter anderem:
die Aufgaben und Verantwortung des Startleiters (auch rechtlicher Hintergrund!)
Risikos im Schleppbetrieb und wie jeder sie durch aufmerksame Beobachtung und verantwortungsbewusstes Einschreiten vermeiden/verhindern kann
Kommunikation zwischen Pilot, Startleiter und Windenführer
Kommunikation zwischen Windenstart und UL-Start
Verantwortung und Reaktionen des Windenführers
Wissensvermittlung zwischen den „Disziplinen“ (z.B. GS-Pilot weiß, worauf er als Startleiter beim HG-Start achten muss, … Winden-Piloten kennen die Platzrunde der ULs und nehmen darauf Rücksicht)
Den Tag über fand bei perfektem Wetter Schleppbetrieb statt, der von Björn Gerhart mit der Kamera dokumentiert wurde. Parallel sind auch ULs gestartet, sodass wir die Koordination des Mischbetriebes wunderbar üben konnten. Das Videomaterial und unsere Erlebnisse und Erkenntnisse des Tages wurden am Samstagabend und Sonntagvormittag ausgewertet. Der Teilnehmerkreis war kritisch, konstruktiv und lernbereit. Wir starten somit die beginnende Flugsaison mit mehr Aufmerksamkeit, Sicherheitsbewusstsein und Courage und hoffen, auch andere Piloten damit anstecken zu können. Line Ein herzliches Dankeschön an Sonja und ihre Assistenten Ronny, Thomas, Björn, Knud, Andreas und Caroline.
Ronny, Michael und Sonja waren bereits in Namibia gewesen. Allen dreien war klar, dass sie da wieder hin müssen, zum besten Sandspielplatz mit dem Schirm. Relativ schnell konnte bei fünf weitere Interessenten von den Vereinskollegen Begeisterung geweckt werden und somit begannen im Sommer 2011 die Vorbereitungen.
Es wurden bei Crossroads in Swakopmund übers Internet 2 Geländewagen gemietet mit jeweils einem Dachzelt plus weiteren Zelten und dem nötigen Campingequipment für 8 Personen. Die erste Truppe von 4 Piloten hatte geplant noch vor den Weihnachtsfeiertagen aufzubrechen, um dem europäischem Weihnachtstrubel zu entfliehen.
Wir wollten für die ersten Tage Plätze in der Campsite “Alte Brücke” in Swakop reservieren, waren aber im September bereits zu spät mit der Buchungsanfrage. Zwischen Weihnachten und Neujahr ist in Namibia Hauptreisesaison. Das Land wird überflutet von Südafrikanern.
Glücklicherweise fanden wir übers Internet eine Campsite, die uns geschrieben hat, dass sie uns wohl noch unterbringen könnten.
Das Sophia Dale, 12 km östlich von Swakopmund. Die Campsite wird geleitet von einem deutschen Pärchen.
Dort blieben wir bis die letzten beiden Piloten am 04. Januar 2012 angereist waren und zogen dann um in die “Alte Brücke”.
Unser Tagesablauf sah meist wie folgt aus:
Wer aufwachte und Lust hatte aufzustehen, begann Wasser für den ersten Kaffee aufzusetzen.
Nach und nach krochen die anderen aus dem Zelt und wir frühstückten. Dann wurde gespült und alles für unseren Tagesaufenthalt an der Düne eingepackt.
Meist waren wir gegen 11 Uhr an der Düne. Dort schlugen wir unser Lager auf: Sonnenschutz, Stühle, Tisch, Kocher … wir blieben den ganzen Tag. Flogen, trainierten, spielten … gegen 19 Uhr packten wir alles zusammen, fuhren entweder noch einkaufen, wenn wir das nicht bereits am Vormittag erledigt hatten, oder direkt zum Zeltplatz. Ekkehard begann das Essen vorzubereiten, Georg machte Feuer, wir tranken nach Lust und Laune Bier oder Wein, aßen zu Abend und krochen irgendwann müde und glücklich unter die Bettdecke oder in den Schlafsack.
Was will man mehr?
Es folgen einige Tipps zum Thema “Fliegen in Namibia”, die wir zusammengetragen haben:
Hilfreiche Fähigkeiten und Voraussetzungen:
Man sollte das seitliche Hochlaufen mit dem Schirm mit offenen Tragegurten entweder bereits können oder man hat hier die Chance es zu erlernen.
Man sollte den Schirm sicher mit den A- und D- gegebenenfalls auch C – Gurten handeln können. Diese Art den Schirm zu beherrschen kann man auch bereits vor der Reise ausgiebig auf einer Wiese trainieren. Diese Methode eignet sich, um frontal, d.h. zum Schirm gedreht den Hang hochzuhandeln, allerdings nur bei schwachem, frontal auf der Düne stehendem, Wind, d.h. an der Swakopdüne aus westlicher Richtung.
Der Einsatz der Bremsen ist hierbei nicht empfehlenswert, da das Ziel ist den Schirm kaum abzulegen. Dies ist kräftesparender und man ist schneller oben. Die Kappe der meisten Schirme lässt sich sicherer und präziser über den direkten Einsatz der Tragegurte steuern als über die Bremsen.
Wenn der Wind stärker wird und seitlich kommt, dies kann fast parallel zur Düne sein, kommt man am Schnellsten hoch über die Methode des seitlichen Hochlaufens/Kitens.
Dabei sollte man immer darauf achten, dass die Tragegurte nicht gekreuzt sind, um im Fall, dass man ausgehebelt wird, sofort richtig ausgedreht und abflugbereit ist.
Je nachdem wie der Wind auf die Düne steht sollte man nach rechts und links ausdrehen können.
Spätestens an der Swakopdüne sollte man sich abgewöhnen eine Schokoladenseite zu favorisieren.
Man sollte keine Angst haben im Hang einzulanden und Lust am bodennahem Fliegen.
Viel Spaß macht es enge bodennahe Kurven zu fliegen bei denen man sich das Pendel zu nutze macht, das unserem Fluggerät flugtechnisch eigen ist.
Bevor man Ausflüge mit dem Schirm zu anderen Fluggebieten plant, sollte man die ersten Tage dafür reservieren, sich die wichtigsten Dünentechniken anzueignen.
Erst dann wird es auch Spaß machen in Sandwich Harbour, Hentiesbaai (Afrikans-Schreibweise) oder Sessriem zu fliegen.
Guides:
Insgesamt gibt es im Dezember und Januar vier deutschsprachige Fluglehrer, Guides, professionelle Locals, die Gäste an der Düne betreuen. Sie bieten in unterschiedlicher Weise und Qualität Dienstleistungen rund um das Fliegen an der Düne an.
Es kursieren unterschiedlichste Gerüchte und Behauptungen, was an dieser Düne erlaubt, verboten und geregelt ist. Manche Leute erteilen gerne selbst die Erlaubnis, als wären sie dazu staatlich legitimiert oder hätten die Düne gekauft. Auch wird dabei nach kommerzieller und nicht kommerzieller Nutzung unterschieden. Ob das nun zum Lachen oder zum Weinen ist, mag jeder für sich entscheiden. Es handelt sich hierbei aber nur um Gerüchte. Grundsätzlich darf jeder ohne Permit an den Dünen von Swakopmund fliegen.
Axel Gruber, ein Guide den wir für Ausflüge nach Sandwich angeheuert haben ist ein Namibier deutscher Abstammung und gehört nicht zu den Leuten, die Gäste an der Düne betreuen, denn er hat kein kommerzielles Interesse an den Gleitschirmtouren. Er ist eigentlich ein Guide für Individual-Safaris ins Inland und Botswana, fliegt aber seit ca. 8 Jahren auch Gleitschirm. Die Betreuung von Gleitschirmfliegern ist für ihn nur ein Nebenerwerb in der Sommerzeit, wenn die Safarihauptsaison zu Ende ist. Er kennt alle wichtigen Gleitschirmspots und die dazugehörigen Bedingungen und kann auch über die Geschichte, die Wirtschaft und die Kultur von Namibia Auskunft geben, d. h. er kennt sich über das Gleitschirmfliegen hinaus in Namibia sehr gut aus. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin, die auch Gleitschirm fliegt, haben wir drei schöne Tagesausflüge nach Sandwich Harbour unternommen. Wenn man keine betreute Gleitschirmreise nach Namibia macht, sollte man auf jeden Fall Kontakt mit Axel aufnehmen. Er kennt sich perfekt aus, wenn es um Sandwich Harbour geht und hat uns einmal sogar einfach angerufen und uns den Tipp gegeben nach Hentiesbaai zu fahren – es war dort ein Traumtag für uns. Man sagt ihm Bescheid, dass man nach Sandwich Harbour will, dann ruft er einen Tag vorher an, wenn die Bedingungen passen könnten. Man bucht ihn am besten tageweise und bezahlt den Tagessatz, unabhängig von der Anzahl der Teilnehmer inklusiv Spritgeld für sein Auto. Wenn man das möchte kümmert er sich auch um das Permit, das für Sandwich erforderlich ist.
Genehmigungen (Permits):
Grundsätzlich darf man in Namibia an jeder Düne fliegen. Falls ein Permit für ein Gebiet notwendig ist, sollte man es vorab in Windhoek oder Swakopmund kaufen. Diese Permits sind für den Eintritt in die Nationalparks, bzw. Schutzgebiete erforderlich und müssen von allen bezahlt werden, egal ob man Gleitschirm fliegt oder nicht.
Was lokale Fluglehrer, bzw. Guides, die Touristen betreuen über Dünenrechte an der Swakop-Düne sagen, ist Schall und Rauch. Das Fliegen an der Swakop-Düne ist, auch wenn anderes behauptet werden sollte, nicht kostenpflichtig. Einen Gleitschirmverband, vergleichbar mit dem deutschen DHV, gibt es nicht. Da es keine offiziellen Regeln zum Gleitschirmfliegen gibt, kann man fliegen wie man will, ohne Helm, Protektor, Check usw.
Swakop-Düne:
Die Swakop-Düne ist die Dünenlandschaft zwischen Swakopmund und Langstrand und die Hausdüne, wenn man in Swakopmund sein Fliegerlager aufgeschlagen hat. Die anderen Dünen erreicht man im Rahmen von Tagesausflügen bzw. Mehrtagesausflügen. Von Swakopmund aus ist man in ca. 10 Minuten an der Swakop-Düne. Mit dem 4×4 darf bis zum Dünenfuß gefahren werden. Das Fahren auf den Dünen ist verboten. Es empfiehlt sich den Luftdruck der Reifen auf ca. 1,4 Bar abzusenken. In der Regel reicht es aus im Sand mit der Einstellung High 4 zu fahren Low 4 ist nicht erforderlich.
Für das Fliegen an der Swakop-Düne sind, wie bereits erwähnt, keine Genehmigungen notwendig. Als Freiflieger kann man wo man will jederzeit fliegen. Auf die Interessen der “Platzhirsche” sollte man aber Rücksicht nehmen.
An den Swakop-Dünen kann man fast immer fliegen, egal ob der Wind aus Nordwest, West oder Südwest kommt.
Mittags (ca. 12 bis 15 Uhr) sind die Dünen thermisch. Das liegt daran, dass die Dünen ca. 1,5 km vom Meer entfernt liegen. Dadurch heizt sich die Luft auf dem Weg vom Meer bis zur Düne auf. Bei starkem Nord-Wind bzw. Nord-West-Wind ist das Fliegen nicht empfehlenswert. Die Luft ist sehr bockig und an manchen Stellen entstehen Lee-Situationen. Kommt der Wind fast parallel zum Hang (Nord oder Süd) ist es zwar möglich hoch zuhandeln, i. d. R. ist aber nur ein Abgleiter möglich.
Außerdem sollte man sich nicht zu stark ins Lee versetzten lassen, da man sonst ziemlich sicher nicht mehr an der Stelle landen kann, an der man z.B. sein Lager aufgeschlagen hat.
Traugott stand an einem Tag ca. 200 m weit weg von unserem “Basislager” am Fuß der Düne in der Sicherheitsposition – Kappe am Boden, leicht gespannte A-Gurte, offene Eintrittskanten – weil, so berichtet er, er sich auf Grund des starken Windes nicht mehr traute den Schirm aufzuziehen. Sobald der Schirm nicht mehr durch die einströmende Luft der Eintrittskanten am Boden gehalten wird, wird man hochgerissen und es geht weitere 10 m leewärts. Wenn die Thermik so richtig abgeht, sollte man aktives Fliegen beherrschen. 3m-Bärte mit anschließenden Entlastern sind dann keine Seltenheit. Hat man die Düne ausreichend überhöht oder fliegt im zweiten Aufwindband kann man sogar Vollkreise fliegen. Die Düne um das Doppelte überhöhen ist ohne weiteres möglich.
Man sollte um ca. 11:00 Uhr an der Düne sein. Der Wind ist oft noch schwach, meist aus West. Dann macht es Spaß ohne große Turbulenzen zu soaren, aufzudrehen und die gesamte Dünenkante entlang zu fliegen.
Im Laufe des Tages dreht der Wind von West auf Sündwest bzw. direkt auf Süd, je nachdem wie stark er geworden ist. Je stärker der Wind, desto stärker ist auch die Süd-Komponente. (Corioliskraft – Südhalbkugel)
Am besten ist es wenn der Wind schwach bleibt. Durch die thermische Aktivität der Düne hat man keine Probleme oben zu bleiben und man kann enge, steile Kurven bis hin zum Stabilotouch üben.
Im Prinzip gibt es an der Düne zwei Aufwindbänder, eines oben am Dünenkamm und das andere etwas weiter vor dem Dünenkamm. Hier kann man auch oben bleiben ohne das Risiko einzugehen bei starkem Wind hinter die Düne versetzt zu werden. An den schwarzen etwas festeren Stellen der Düne ist der Aufwind am besten.
An der Swakop-Düne gibt es zwei empfehlenswerte Standorte. Wir haben diese Standorte nach den beiden bekannten österreichischen Gleitschirmurgesteinen benannt, die man dort vorwiegend im Januar antreffen kann. Ihnen beim Fliegen zuzuschauen ist eine echte Augenweide. Die habens einfach drauf.
Spot 1 (Andre Bucher Düne):
Die “Bucher Düne” beginnt kurz nach dem Vogelschutzgebiet, welches durch einen Zaun gekennzeichnet ist. Es gibt keine extra Ausfahrt. Man biegt einfach nach dem Ende des Zauns nach links ab (ACHTUNG: in Namibia ist Linksverkehr) und fährt bis zum Fuß der Düne. Die “Bucher Düne” ist nicht so hoch wie die “Schrempf Düne”
und weiter südlich etwas flacher. Außerdem ist sie durch das Vogelschutzgebiet nach Norden hin nur beschränkt befliegbar. Folgt man der anderen Richtung nach Süden kann man bis zur “Schrempf Düne” fliegen. Zurück ist auch kein Problem.
Man kann an der “Bucher Düne” super fliegen. An einem schönen Tag ca. 1 Stunde vor Sunset konnte Traugott dort bei laminarsten Bedingungen mit einem Abstand von nur wenigen cm über dem Boden entlang kratzen. Für ihn war das ein faszinierendes Erlebnis.
Spot 2 (Walter Schrempf Düne):
Die “Schrempf Düne”, ist etwas höher als die “Bucher Düne” und wird auch von Alex Stauch und Mario Oprandi bevölkert, die mit möglichen Interessenten erste Aufziehübungen und Flugversuche unternehmen.
Man findet die “Schrempf Düne”, wenn man die zweite Ausfahrt nach dem Vogelschutzgebiet nimmt. Falls die Platzhirsche mit ihren Truppen vor Ort sind, ist die Düne nicht zu übersehen.
Traugott hat es an der “Schrempf Düne” am besten gefallen. Er schreibt: “Hier bin ich das erste Mal in meinem Leben an einer Düne geflogen. Es war einfach Wahnsinn. Meine Fliegerkollegen haben dort zwei Punkte nach dem Anfangsbuchstaben meines Vornamens benannt. T1 und T2. Zwischen diesen Punkten habe ich immer Pendeln und bodennahes Fliegen geübt. T1 ist die schwarze Stelle neben der Einbuchtung am linken Rand der “Schrempf Düne”. T2 ist der erste schwarze Fleck rechts neben T1.
Bei guten thermischen Bedingungen habe ich von T1 auch den Versuch gestartet bis zur Straße vorzufliegen. Leider hat es nur bis 50 m vor der Straße gereicht. Ekki hat mich von dort mit dem Auto abgeholt. Bis zum Strand ist es noch keinem gelungen. Andre Bucher hatte erzählt, er habe es schon bis über die Straße geschafft.
Auch meine ersten Spin-Landungen habe ich hier versucht. Ungefähr 15 bis 20 Versuche habe ich unternommen, meist lag der Schirm schon nach einer 180 Grad Drehung am Boden. Dann auch mit einer ordentlichen Portion Sand in der Nase. Wenn es zu thermisch wurde, habe ich keine Spin-Versuche mehr unternommen.
An der “Schrempf Düne” habe ich auch das erste Mal die 17 qm Nikita von Micha ausprobiert. Eine Spaßmaschine erster Klasse. Was man mit diesem Schirm nur mit Gewichtsverlagerung machen kann ist Wahnsinn. Will man ein schönes Pendel mit zusätzlichem Bremseinsatz einleiten muss man aufpassen nicht gleich zu wingovern. Mit ca. 60 bis 70 km/h Rückenwind an der Düne bodennah entlang zukratzen ist einfach herrlich, dann rein in die Kurve gegen den Wind, sich hochsaugen lassen, dann die harte Kurve mit Rückenwind und die Düne wieder entlangsausen. Wer kann, macht dabei noch einen Stabilo-Touch. Mein 22 m^2 FreeForce kam mir danach wie ein Traktor vor.”
Auch das “Bierdosenlanden” haben wir an der “Schrempf Düne” begonnen. David, ein Gleitschirmflieger aus Mauritius, gab dabei die beste Performance ab. Im Pendel am unteren Totpunkt die Bierdose fast gegriffen, dann hochgeschossen und fast auf dem Autodach gelandet – sah zwar cool, aber auch riskant aus und hätte auch schnell weh tun, wenn er sich verkalkuliert hätte.
Seine Freundin, Chèrie, war die Augenweide für die einsamen deutschen Gleitschirmflieger.
Düne Hentiesbaai (Afrikans Schreibweise):
Windrichtung: Starker West- bis Südwestlicher Wind
Herrscht an der Swakop-Düne Südwest-Wind und es zeigen sich auf dem Meer erste kleine Schaumkronen, dann ist es Zeit nach Hentiesbaai zu fahren, denn Windstärke und Windrichtung sind mit hoher Wahrscheinlichkeit OK. Die Hentiesbaai-Dünen liegen ca. 70 km nördlich von Swakopmund, d.h. ca. 1 h Anfahrt. Die Anfahrt erfolgt über die Salzstraße C34. Man muss ganz an dem Ort Hentiesbaai vorbeifahren und dann an den Telegraphenmasten links Richtung Meer abbiegen. Die Dünen sind bis zu 25 m hoch und liegen direkt am Meer. Der Wind ist laminar und man kann stundenlang hin und her fliegen oder sich einen Platz suchen, um bodennahes Fliegen mit engen Kurven auszuprobieren. Beim Passieren zweier Gleitschirme sollte man die Wirbelschleppen beachten. Auch wenn man oben auf der Düne mit aufgezogenem startbereiten Schirm steht sollte man auf die Wirbelschleppen der vorbei fliegenden Gleitschirme vorbereitet sein. Zwischenlanden ist kein Problem, da man schnell wieder oben ist und in das Soaring einsteigen kann. Auch “Streckenfliegen” ist hier möglich, da sich die Düne über mehrere Kilometer sowohl nach Norden als auch nach Süden erstreckt.
Die Autos parkt man am besten unten am Strand, damit sie oben nicht als Hindernisse für weniger sichere Flieger im Wege stehen.
Am ersten Henties-Tag war zuviel Nordkomponente. Es war schwer sich überhaupt oben zu halten. Wir waren aber nicht die einzigen, die sich verkalkuliert hatten, auch Alex Stauch mit seiner Truppe war auch vor Ort. Mit dem 30qm Maverick von Ronny ist Traugott zumindest ein kleiner Flug gelungen.
Der nächste Henties-Versuch war dagegen genial, perfekter Wind. Georg mit seinem Buzz konnte gar nicht genug vom bodennahen Fliegen bekommen. Er wollte gar nicht aufhören.
Da das Aufwindband hier sehr eng ist, hat man nur Chancen nicht abzusaufen und unten am Strand einlanden zu müssen, wenn man sehr enge Kurven fliegt: hangseitig soweit anbremsen und das Gewicht gleichzeitig auf die Gegenseite, dass der Schirm weiter parallel zum Hang fliegt, dann zur Einleitung der Kurve alles an Gewicht, was man aufbringen kann in Kurvenrichtung, Außenbremse lösen, innen nachziehen und rum um die Kurve …
Der Schirm wird eng eine 180 Grad Kurve fliegen, dabei wegtauchen, der Pilot pendelt zunächst nach außen und dann in Richtung Düne unter den Schirm.
Der Abstand zur Düne sollte für dieses Pendel ausreichend gross sein, um nicht einzubomben.
All das kann man an der Swakopdüne üben.
Statt einem Landebier haben wir uns einen Landesekt gegönnt.
Lange Wand:
Weiter südlich von Sandwich Habour gibt es noch weitere Dünen, die aber nur mit Hilfe einer Safaritour, Sondergenehmigung und Übernachtung in den Dünen erreichbar sind. Das Fliegen an diesen Dünen (Lange Wand) soll ein traumhaftes Erlebnis sein (laut unserem Guide Axel Gruber).
Düne Sandwich Harbour:
Windrichtung: West bis Südwest nicht zu stark.
Da Sandwich Harbour in einem Naturpark liegt, ist ein Permit erforderlich. Ohne Ortskenntnisse ist dieser Spot nur mit einem Guide empfehlenswert. Man muss die Anfahrt nach Sandwich Harbour über Walvis Bay machen, die Salzgebiete kennen und sich Informationen über den Gezeitengang einholen. Um bis zu den Dünen fahren zu können, muss der Reifendruck vorher auf 1,1 Bar abgelassen werden. Die Fahrt durch das Salzgebiet kann man mit normalem Reifendruck und High 2 erfolgen. Die Strecke vom Ende des Salzgebietes bis zu den Dünen verlief in diesem Jahr direkt am Meer und sollte mit 1,1 Bar und High 4 gefahren werden. Low 4 ist eigentlich nicht notwendig, da es besser ist, kritische Stellen mit mehr Schwung zu überwinden, was bei einer zu starken Untersetzung nicht so gut möglich ist. Auf der Fahrt nach Sandwich sieht man im Salzgebiet Flamingos, Albatrosse, Schakale und Robben. Unter dem Dünensand leben kleine schwarze Käfer, die sich sofort wieder eingraben, wenn man sie ausgräbt.
Fliegen ohne Kenntnisse des Gezeitengangs:
Man fährt nur bis zum Anfang der Dünen und stellt dort den Wagen ab. Die Dünen sind am Anfang sehr klein. Bei entsprechendem Wind (West / Südwest) kann man sich vom Anfang mit teilweise Fliegen und Handling bis zur großen Düne vorarbeiten und dort herrlich fliegen. Wenn der Wind später nachlässt, muss man sich wieder zurückarbeiten. Ist der Wind noch gut, dann kann man ganz zurückfliegen, ansonsten muss man Teile mit Handling überbrücken. Sollte man zu einer Zwischenlandung gezwungen sein, ist es wichtig nicht mit Rückenwind einzubomben und den Schirm nicht im Salzwasser abzulegen. Die Dünen per Fuß hochzukrabbeln ist sehr anstrengend.
Es besteht auch die Möglichkeit mit dem Auto von hinten an die vorderen Dünen heranzufahren. Man erspart sich dadurch einen Teil der kleineren Dünen am Anfang, die meist nur mit Handling zu überbrücken sind und außerdem ist es ein spannendes Erlebnis die dahinter liegenden Dünen mit dem Auto hoch und runter zu fahren. Die Einstellung High 4 ist hier auf jeden Fall zu empfehlen.
Fliegen mit Kenntnis des Gezeitenganges (möglichst mit einem ortskundigen Guide):
Kennt man sich mit den Gezeiten aus, dann fährt man bis zur großen Düne mit dem Auto vor. Dort schlägt man sein Lager auf und handelt die große Düne hoch. Die Fahrer sollten die Autos wieder rechtzeitig vorfahren. Die Flieger können noch dableiben und fliegen erst dann wieder zurück, wenn der Wind nachgelassen hat. Aber auch die Fahrer haben dann noch die Möglichkeit zu fliegen. Wenn der Wind passt können sie von vorne wieder bis zur großen Düne vor fliegen bzw. vor handeln.
Passt der Wind an der großen Düne, kann man herrlich fliegen. Ab einer bestimmten Höhe steht ein laminarer Aufwind an und es ist möglich stundenlang hin und her zufliegen. Die Aussicht auf das Hinterland mit den Dünen, die etwas weiter südlich gelegene Lagune und das Meer ist wunderbar. Runter geht es eigentlich nur, wenn man auf das Meer hinausfliegt. Das Fliegen ist total entspannend, auch Anfänger kommen hier zu einem herrlichen Fluggenuss.
Man steuert mit Gewichtsverlagerung und hat die Hände frei, um schöne Fotos zu machen. Unten am Strand ist der Wind meist sehr schwach und man muss den Schirm das erste Viertel der Düne hochtragen. Ist der Wind unten schon stark, dann kann man meist nicht fliegen oder muss auf kleineres Schirmmaterial umsteigen.
Die Düne ist teilweise bis zu 45 Grad steil, also ideal um Stabilo-Touch zu üben. Leider war der Aufwind so stark, dass man sich anstrengen musste runter zu kommen es ging immer wieder hoch. Einmal unterhalb der kritischen Höhe ist der Aufwind nur noch sehr schwach. Dann heißt es entweder am Hang oder am Strand landen. Am Hang landen ist besser, da man nicht so weit hochhandeln muss.
Der Einstieg vom Strand aus ist kaum möglich.
Am schwersten ist in Sandwich sicher das Hochhandeln an der großen Düne. Ist man aber oben im Aufwind gibt es kein leichteres und schöneres Fliegen als dort.
Nach einem schönen Tag in Sandwich Harbour geht man am besten in Walvis Bay essen.
Düne 45 und Himalaja-Düne in Sesriem:
An der Düne 45 und an der Himalaja-Düne zu fliegen ist nicht einfach. In der Regel kann man mit Gleitschirmen nur ca. 2 h vor Sunset bis Sunset fliegen. Während des Tages weht ein heißer Süd-Wind von 40 bis 50 km/h in Böen mit eingelagerten Dustdevils.
Die Dünen liegen im Nationalpark und damit ist ein permit notwendig. Diesen kann man auch am Zeltplatz in Sesriem kaufen.
Der Nationalpark muss bis 1 Stunde nach Sunset verlassen werden, da in den Abendstunden die Tiere aus ihren Sonnenverstecken hervorkommen. Die Fahrt von der Düne 45 bis zum Ausgang des Nationalparks dauert ca. 1 Stunde. Es ist eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h vorgeschrieben.
Der Campingplatz liegt außerhalb des Nationalparks in Sesriem ca. 350 km von Swakopmund entfernt. Die Anfahrt von Swakopmund dauert ca. 5 h über die B2 nach Walvis Bay, dann die C14 nach Solitaire und von dort über die C19 und C27 nach Sesriem. Auf der C14 nach Solitäre muss man zwei Pässe überwinden, den Kuiseb Paß und den Gaub Paß. Man sollte, wenn man von Swakopmund aus startet um abends ca. 2 Stunden in Sesriem zu fliegen, mindestens zwei ganze Tage einplanen.
Am ersten Tag reist man so an, daß man ca. 16:30, d.h. auf jeden Fall rechtzeitig bevor der Wind schwächer wird, an der Düne 45 ankommt. Dort wartet man so lange bis der Wind fliegbare Bedingungen zulässt. In der Regel ist das so gegen 18:00 Uhr. Bis Sunset fliegt man, dann packt man wieder ein und fährt zum Camp nach Sesriem zurück, damit man noch rechtzeitig vor dem Schließen des Nationalparktores wieder im Camp ist. Am nächsten Tag kann man es noch mal in den Morgenstunden versuchen, wenn der Wind nicht so stark ist.
Die Düne 45 liegt links neben der Straße im Nationalpark, die Himalaja-Düne schräg gegenüber. Für beide Dünen gelten die obigen Grundsätze. Im Tal, in dem die Straße verläuft, weht fast immer ein Südwind. Beide Dünen stehen nicht im 90 Grad-Winkel sondern leicht schräg zum Talwindsystem. Der Boden ist nicht aus Sand sondern harter Lehmboden. Wenn man bei starkem Wind landen will, sollte man vorsichtig sein. Nach dem Landen sofort eindrehen und den Schirm mit den D bzw. C/D-Gurten runternehmen.
Durch ihre Ausrichtung zum Talwind ist die Düne 45 einfacher zu befliegen. Falls der Talwind zu stark und man doch gestartet ist, wird man ins Tal Richtung Landeplatz, bzw. Straße gedrückt.
Bei der Himalaja-Düne ist es genau umgekehrt, ist hier der Talwind zu stark, dann schiebt einen der Wind nach oben in das Lee der Berge. Die Himalaja-Düne darf nicht direkt mit dem Auto angefahren werden. Von der Straße aus hat man einen Fußweg von ca. 40 Minuten bis 1 h zurückzulegen. Bei Temperaturen von 38 bis 42 Grad nicht gerade einfach.
Falls der Wind bis Sunset (eigentlich bis so ca. 18:30 Uhr) nicht nachlässt, dann hat man eben Parawaiting gemacht. Falls es ein Gewitter geben sollte, was nicht sehr häufig vorkommt, kann man natürlich auch nicht fliegen. J
Die Reservierung für die Camp-Site in Sesriem sollte man schon vorher in Swakopmund vornehmen. Dort kann man die Permits auch gleich mit kaufen.
Folgende Variante ist für Sesriem empfehlenswert: am vorletzten Tag der Reise fährt man von Swakopmund nach Sesriem, versucht dann abends, wenn die Bedingungen es zulassen, zu fliegen und fährt dann am zweiten Tag von Sesriem nach Windhoek zum Flugplatz. Die Strecke von Sesriem nach Windhoek ist ca. 370 km lang über die C24 über Klein Aub nach Rehoboth und dann die B1 nach Windhoek. Der Flughafen von Windhoek liegt ca. 50 km östlich von Windhoek.
Als wir in Sesriem waren, konnten wir auf Grund des starken Windes leider nicht fliegen. Ronny und Ekki hatten die Schirme ausgepackt und geparawaitet. Der Wind ließ bis zum Sunset einfach nicht nach. Traugott ist einmal ohne Schirm auf die Düne hochgelaufen.
Er berichtet: “Der Sand war so heiß, dass ich meine Füße mehrere Male in den Schatten im Lee der Düne halten musste. Zwei Käfersorten habe ich auf der Düne kennen gelernt einen schwarzen so groß wie eine 50 Cent Münze und einen ganz kleinen hellgrünen. Obwohl wir nicht geflogen sind, haben wir uns trotzdem ein Landebier am Fuß der Düne 45 gegönnt. Einen weiteren Flugversuch am nächsten Tag in den Morgenstunden haben wir nicht gemacht, da wir rechtzeitig zum Rückflug in Windhoek ankommen mussten.”
Traugotts Fazit:
Drei Wochen jeden Tag fliegen, bis auf den einen Tag an der Düne 45.
Ich war noch nie so eins mit meinem Schirm und dem Wind – alles läuft fast automatisch man muss kaum noch über die Steuerung und die Bewegungen nachdenken – Mensch, Schirm und Wind sind eine Einheit.
Es ist fast unglaublich, wenn man sieht, wie sich einzelne Piloten innerhalb der drei Namibiaflugwochen in ihrer Flug- und Handlingtechnik weiterentwickeln.
Am Samstag war es endlich soweit: Nach langer Planung und Vorbereitung fand das erste Groundhandlingseminar in Kooperation mit der Flugschule FlyMagic statt. Fünf motivierte Teilnehmer trafen sich morgens bei Joe, der uns sehr gastfreundlich mit Kaffee und belegten Semmeln empfangen hat. Es folgte der einstündige Theorieteil, in dem die Teilnehmer ein paar Infos und Tipps zur Technik beim Groundhandling bekamen. Im Anschluss zeigten uns Joe und Hans ihr demnächst zugelassenes Schleppgelände direkt am Bodstedter Bodden.
Den Nachmittag nutzten die Teilnehmer individuell, da leider kein Wind wehte. Am Abend waren wir kurz davor, die ersten Fleischstücke auf den Grill zu legen, als die Blätter anfingen sich im Wind zu bewegen. Ich überredete Snezana zum Übungsgelände zu fahren, um zu überprüfen, ob der Wind ausreicht. Dort angekommen fanden wir optimale Trainingsbedingungen vor und verständigten die anderen Teilnehmer telefonisch. So absolvierten wir am Samstagabend unsere erste Praxiseinheit.
Am Sonntagmorgen wehte erneut sehr wenig Wind. Deswegen sahen wir uns (nach einem ausgiebigen Frühstück) die Winde von Joe und Hans an – eine nagelneue BM2. Außerdem haben sich die Beiden eine Abrollwinde gekauft, um in Zukunft auch Bootschlepp anbieten zu können. Mittags sind wir erneut zu unserem Übungsgelände gefahren, wo erst sehr wenig Wind wehte. Dieser frischte im Lauf der nächsten Stunde auf, so daß wir zwei Stunden intensiv trainieren konnten. In der wohlverdienten Pause besuchten wir das Eiscafe Lange, um die verlorenen Kalorien wieder aufzufüllen.
Beim Abschlussgespräch äußerten sich alle Teilnehmer sehr zufrieden und es gab nur wenige Kritikpunkte, die ich beim nächsten Mal umsetzen werde. Das nächste Groundhandlingseminar wird im Herbst auf dem Darss stattfinden, mit der Alternative, bei schwachem Wind das Schleppgelände am Bodden zu befliegen.
Ronny
Vielen Dank an Snezanana und Ronny für die Organisation!