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2009 Berliner suchen Abenteuer in Brandenburg (Berliner Morgenpost)

Mit dem Gleitschirm abheben und den Himmel über Jüterbog genießen. Perfekte Bedingungen auf dem Flugplatz Altes Lager

Berliner suchen Abenteuer in Brandenburg

Von Jürgen Mundt. Wer sich als Tandemgast mit dem Gleitschirm in die Luft begibt, kann Überraschungen erleben. So erging es vor einiger Zeit auch einer Berlinerin, die das luftige Abenteuer gesucht hatte. Was als normaler Flug auf dem Platz Altes Lager bei Jüterbog (Teltow-Fläming) begann, endete mit einem deutschen Rekord. „Es herrschten an diesem Tag einfach perfekte thermische Bedingungen“, sagt Markus Henninger vom Drachenflieger Club Berlin (DCB). Anstatt nur einige Sightseeing-Runden über den Platz zu drehen, ging es Richtung Autobahn und allmählich auf 2000 m Höhe. Auch den Tandemgast hatte der Ehrgeiz gepackt. Gemeinsam mit Markus Henninger ging es immer weiter. Gelandet wurde 128 Kilometer von Jüterbog entfernt zwischen Magdeburg und Helmstedt. Dieser deutsche Rekord im Tandemflug hatte rund ein Jahr Bestand und wurde erst vor einigen Wochen eingestellt. Ich sollte bei meinem Flug weniger Glück haben. Es herrschte „Blauthermik“ – ein Wort, dass ich erst an diesem Tag auf dem ehemaligen Militärflugplatz gelernt habe. Strahlend blauer Himmel erfreut zwar jeden Ausflügler, doch das Fehlen von Kumuluswolken am Himmel ist auch ein fast sicheres Zeichen für nur wenig Aufwind. Was ich ebenfalls an diesem Sonnabend lerne: „In der Luft sagen wir alle Du“, höre ich von Markus. Doch bevor es in die Luft geht, gibt es eine kurze Einweisung. „Sicherheit wird bei uns ganz groß geschrieben“, sagt mein Tandempilot und erklärt mir das Gurtzeug und den Sinn des „Rucksacks“ der bei einer etwas härteren Landung den Rücken schützen soll. Dann geht alles sehr schnell. Das Schleppseil wird eingeklinkt und Henninger meldet der Winde „Pilot und Passagier startklar“. Das Seil strafft sich und es folgen ein kurzes „fertig“ und „Start“. Start heißt in diesem Fall aber nicht abheben, sondern erst einmal laufen. Der Gleitschirm füllt sich mit Luft, der Widerstand wird größer und plötzlich haben die Füße keinen Kontakt mehr zum Boden. Markus gibt mir das Zeichen zum Hinsetzen: Gleitschirmfliegen ist also doch bequem. Die Seilwinde versieht zuverlässig ihren Dienst und zieht uns auf 400 Meter Höhe. Nach dem Ausklinken drehen wir unsere Runden über dem Flugplatz. Die Aussicht ist grandios. Beim Gleiten stört kein Geräusch, nur das Variometer beginnt kurz zu piepen und gibt damit Signal, dass wir an Höhe gewinnen. Doch die Hoffnung ist nur kurz, das Gerät verstummt und der Platz Altes Lager kommt allmählich wieder näher. Nach knapp 20 Minuten setzt Markus zur Landung an. Alles klappt perfekt, der Protektor im Rucksack wird nicht gebraucht. Die Saison der Gleitschirmflieger dauert – wenn es die Witterung erlaubt – bis Ende Oktober. Jährlich nutzen viele Berliner und Brandenburger die Chance auf einen Blick von oben. Der Tandemflug mit dem Gleitschirm kosten 55 Euro. Am Himmel über Jüterbog haben auch Drachenflieger und Trikepiloten ihr Zuhause. Wer sich für einen Mitflug im Doppelsitzerdrachen entscheidet, für den beginnen die Preise bei 80 Euro. Dafür wird der Drachen in einer Höhe von 700 Metern ausgeklinkt. „Viele bekommen einen Flug-Gutschein geschenkt“, sagt der Vereinsvorsitzende Henry Maek. Auch wenn manche vorher sehr skeptisch seien, „die meisten sind hinterher ganz begeistert und hatten sehr viel Spaß am Flug.“ Der Club der Berliner Drachenflieger hat rund 180 Mitglieder. „Gäste, ob als Zuschauer oder als Mitflieger, sind uns immer sehr willkommen“, sagt Maek. Weitere Infos: www.dcb.org Einfach genießen: Gleitschirmfliegen ist entspannend. Nur Höhenangst sollte man nicht haben Foto: Markus Henninger/Drachenflieger Club Berlin

2009 Bei den German Flatlands fliegen Hängegleiter mehr als 100 km weit (Märkische Allgemeine)

30.07.2009
ALTES LAGER – Mit internationaler Beteiligung finden in dieser Woche die German Flatlands für Hängegleiter statt. Insgesamt 32 Teilnehmer aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich und Russland beteiligen sich an dem Wettbewerb. Ausrichter ist erneut der Drachenfliegerclub Berlin (DCB). Sein weiträumiges Areal auf dem ehemaligen Militärflugplatz bietet aus Sicht der Veranstalter sehr gute Wettkampfbedingungen. Die anzufliegenden Ziele werden täglich je nach Wetterlage festgelegt. Die Flugstrecke richtet sich dabei nach der Windrichtung. Bisher hatten wir beinahe ideale Flugbedingungen, erklärt Henry Maek, Vorsitzender des DCB.                   Die Wettkämpfe begannen am Montag und enden am Freitagabend mit der Siegerehrung.    Das erste Ziel, das am Auftakttag erreicht werden musste, war der Sportflugplatz im 70 km entfernten Brandenburg an der Havel. Dienstag wurde als Zielort Hoyerswerda gewählt, 101 km entfernt von Altes Lager. Gestern ging es gut 115 km weit nach Kyritz. Eine besondere Schwierigkeit dabei war, dass der Ort Lüsse in einem Radius von nur 500 Metern als Wendepunkt angesteuert werden musste. Schummeln ist nicht drin. Die Flugdaten werden auf einem Flugschreiber exakt über GPS-Satelliten aufgezeichnet und anschließend ausgewertet, erklärte Wettkampfleiter Siegfried Prietz. Ansonsten können die Piloten mit ihren Hängegleitern die Strecke selbst bestimmen. Wichtig sei es, das Ziel überhaupt zu erreichen. Das gelang am Montag immerhin 18 Piloten. Zusätzlich gibt es Punkte für die Flugzeit. Für den Start können die Hängegleiterpiloten zwischen zwei Methoden wählen in die Luft zu gehen: im Schlepp eines Motordrachens oder gezogen vom 700 Meter langen Seil einer Motorwinde.                           Ist die vorgeschriebene Flughöhe von 600 Metern erreicht, wird das Seil ausgeklinkt. Dann gilt es, den richtigen Riecher zu haben und mittels GPS das Ziel anzusteuern. Beim Schlepp mit dem Motordrachen konnten die Piloten wählen. Entweder sportlich im Laufschritt die Tragflächen in den Wind bringen oder bequem auf einem dreirädrigen Karren liegend den Auftrieb erhaschen. Beim Start wird ganz schön gepokert, erklärte ein Teilnehmer verschmitzt lachend. Besonders begehrt sind die Aufstiege unmittelbar nach dem Start von Lukas Bader. Er ist derzeit Deutschlands bester Drachenflieger und Mitglied der Nationalmannschaft. Das hatte beim Flug nach Hoyerswerda auch Julia Kucherenko clever ausgenutzt und war dem erfahrenen Piloten immer ganz dicht auf den Fersen. Die junge Moskauerin ist die einzige Frau unter den Flatlands-Piloten. Ihr Diplom als Informationstechnikerin hat sie in der Tasche und ist jetzt auf der Suche nach einem Job. Am liebsten würde sie Profisportlerin werden. Seit 2005 frönt sie dieser Leidenschaft und gilt unter Kollegen als Talent. Mit ihrem Team kam sie gerade von einem internationalen Wettkampf in Spanien. Die German Flatlands finden keinesfalls hinter verschlossenen Toren statt. Besucher sind willkommen, sagt Henry Maek einladend. (Von H.-Dieter Kunze)