16.11.

Do, 16. November Der geplante “richtig schöne Fliegertag” fängt mit der Besichtigung der Startplätze hier um Paulpietersburg mit anschliessendem “Parawaiting” an. Der Wind kommt zwar aus der richtigen Richtung und ist auch nicht zu stark, aber die eingelagerte Thermik verursacht so starke Ablösungen, dass an sicheres Fliegen nicht zu denken ist.

Aber wir alle geniessen den tollen Ausblick und den warmen Wind und Micha hat schnell eine Gruppe zum Scrabbeln zusammen, während Maria lesend die Zeit verbringt und ich mit meinen Pois übe… Gut, dass das Fluggebiet so nah an unserer Unterkunft liegt – wir fahren einfach noch mal runter und nutzen die Zwischenzeit zum Besuch des hiesigen bunt-afrikanischen Marktes. Zum späten Nachmittag fahren wir wieder hoch und bald sind unsere bunten Schirme in der Luft zu sehen. Dann geht alles schnell und unerwartet: Während wir alle nahe des Startplatzes fliegen, schaue ich talwärts und sehe plötzlich, wie der Schirm unseres Engländers Henry mit einer schnellen, Steilspiral-ähnlichen Drehung hinter der Kante verschwindet. Und als Roland zu ihm läuft, gehe ich sofort landen und laufe auch runter zur Unfallstelle. Henri ist zum Glück ansprechbar, klagt aber über starke Schmerzen im Fuss und im Nacken. Roland stabisiert ihn und ruft den Rettungsdienst. In den nächsten Stunden erfahren wir den Unterschied zwischen Mitteleuropa und Südafrika, den man so leicht vergisst, so lange alles gut geht – bis der Krankenwagen mit zwei Rettungssanitätern erscheint, vergehen fast zwei Stunden. Mit sieben Leuten an der Trage schaffen wir in Etappen die ca. 100 Höhenmeter zum Startplatz rauf und sind alle völlig erschöpft aber auch froh, den Rettungswagen in fast völliger Dunkelheit endlich erreicht zu haben. Und bis Henry im ca. 60 km entfernten Krankenhaus angekommen ist, dürften wohl bald vier Stunden vergangen sein. Natürlich ist die Stimmung gedrückt, hellt sich dann aber wenigstens ein wenig auf, als wir erfahren, dass Henri gut im Krankenhaus angekommen ist. Der Knöchlbruch steht fest – zum Glück aber auch, dass der Rücken heil geblieben ist und der Integralhelm seinen Kopf bestmöglich geschützt hat. Da kommt dann bei uns nach und nach der Appetit zurück und wir verspeisen das tolle Abendessen, dass unser Gastgeber Dieter uns bereitet hat. Wahrscheinlich fahren wir morgen wir geplant in die Drakensberge nach Bulwer und besuchen Henry auf dem Weg… <<< zurück >>>      >>> weiter zum 17.11. >>>